Polizisten haben im westafrikanischen Nigeria 187 von vermutlich kriminellen Banden entführte Menschen gerettet. Die Kinder, Mütter mit Babies und Senioren seien aus den Händen der Entführer im Wald von Tsibiri im nord-westlichen Bundesstaat Zamfara befreit worden, sagte Polizeisprecher Mohammed Shehu der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Die Opfer, die aus vier Dörfern in Zamfara verschleppt worden waren, hätten "viele Wochen" in Gefangenschaft verbracht; viele seien abgemagert und krank und befänden sich in ärztlicher Behandlung, hieß es.
In Nigeria kommt es immer wieder zu Überfällen und Entführungen
Massenentführungen im Zusammenhang mit Überfällen auf Dörfer und Schulen kommen im bevölkerungsreichsten Land Afrikas häufig vor. Dahinter stecken sowohl islamistische Terroristengruppen wie Boko Haram als auch kriminelle Banden, die Lösegeld erpressen wollen.
2014 entführte die Terrormiliz Boko Haram 267 Schülerinnen
Seit Anfang des Jahres haben die Verschleppungen drastisch zugenommen. Behörden schätzen, dass seit Dezember 2020 rund 1000 Kinder entführt wurden. Viele der Jungen und Mädchen bleiben spurlos verschwunden.
Der spektakulärste Fall ereignete sich 2014, als die islamistische Terrormiliz Boko Haram 276 Schülerinnen entführte.