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Polizeieinsatz am Kanzleramt: Täter von Polizei wieder entlassen

Berlin

Polizeieinsatz am Kanzleramt: Täter von Polizei wieder entlassen

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    Ein Auto ist am Mittwochmorgen bis an das Tor des Bundeskanzleramtes gedrungen.
    Ein Auto ist am Mittwochmorgen bis an das Tor des Bundeskanzleramtes gedrungen. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Update vom 26. November, 13.25 Uhr: Fahrer nach Auto-Attacke vor Kanzleramt entlassen

    Einen Tag nach der Attacke eines Autofahrer auf das Tor des Bundeskanzleramtes in Berlin ist der Täter von der Polizei entlassen worden. Es gebe keine Gründe für eine Haft oder eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Die Ermittlungen durch den für politisch motivierte Taten zuständigen Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) laufen weiter.

    Auf dem Auto des 54-jährigen Mannes stand am Mittwoch mit weißer Schrift aufgemalt: "Ihr verdammten Kinder- und alte Menschen-Mörder" und "Stop der Globalisierungs-Politik". Der Mann war bereits im Februar 2014 mit demselben Auto, ebenfalls mit wirren Botschaften beschrieben, gegen den Zaun des Kanzleramtes gefahren.

    Update, 16.55 Uhr: Vorfall am Kanzleramt: Bekannter Wiederholungstäter

    Die erste Aufregung war groß. Ein Auto sei in das Eingangstor des Bundeskanzleramtes in Berlin gekracht, hieß es am Mittwochmorgen in Meldungen im Internet. Ein Anschlag? Schnell verbreiteten sich auch Fotos. Direkt am Tor zur Einfahrt in den Amtssitz von Angela Merkel (CDU) stand ein dunkler Kombi, auf den Seiten standen aufgemalte politische Botschaften. Der Wagen war gegen das Tor gefahren - allerdings eher langsam als mit Wucht. Zudem war der Fahrer offenbar verwirrt und bereits vor sechs Jahren mit einer sehr ähnlichen Tat aufgefallen. Von einem möglichen Terroranschlag war nicht mehr die Rede.

    Auto dringt bis an das Kanzleramt vor - Tor beschädigt

    Ein Auto ist am Mittwochvormittag bis zum Tor des Bundeskanzleramtes in Berlin vorgedrungen. Das sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Von Verletzten sei zunächst noch nichts bekannt. Der Fahrer wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen, wie die Berliner Polizei auf Twitter mitteilte. Es werde derzeit noch geklärt, ob er den Wagen gegen das Tor vor dem Gebäude gesteuert habe.

    Der Fahrer beschädigte mit der Front des Wagens mindestens zwei Metallstreben des Gittertores, wie ein dpa-Fotograf am Mittwochvormittag berichtete. Die Polizei sperrte den Bereich ab. Rettungswagen standen in der Nähe.

    Das Auto steht vor dem Bundeskanzleramt. Die Hintergründe sind noch nicht geklärt.
    Das Auto steht vor dem Bundeskanzleramt. Die Hintergründe sind noch nicht geklärt. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Auto vor Kanzleramt: Fahrerseite war beschmiert

    Auf die Fahrerseite des Autos hatte jemand eine Beschimpfung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geschrieben. Dort stand: "Ihr verdammten Kinder- und alte Menschen-Mörder". Auf der anderen Seite stand: "Stop der Globalisierungs-Politik". Nach dem Bericht eines dpa-Fotografen soll ein Mensch verletzt und im Krankenwagen behandelt worden sein.

    Aktuell sind unsere Kolleg. gemeinsam mit der @bpol_b am #Bundeskanzleramt im Einsatz. Ein Auto steht am Tor des Gebäudes - Wir klären derzeit, ob der Fahrer dieses dagegen gesteuert hat. Er wurde in polizeilichen Gewahrsam genommen. Weitere Infos folgen.^tsm — Polizei Berlin (@polizeiberlin) November 25, 2020

    Der Vorfall ereignete sich während der laufenden Sitzung des Bundeskabinetts. Dieses tagt in der Regel mittwochs morgens im Kanzleramt.

    Ob die Aktion womöglich in Zusammenhang mit den jüngsten Protesten gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie steht, war zunächst noch unklar. In der vergangenen Woche waren während einer Abstimmung des Bundestages über das Infektionsschutzgesetz Protestkundgebungen in direkter Nähe des Bundestages und vor dem Kanzleramt verboten worden.

    Ähnlicher Vorfall bereits im Jahr 2014

    Im Jahr 2014 gab es bereits einen ähnlichen Vorfall. Damals war ein Auto ebenfalls bis vor das Kanzleramt gefahren. Offenbar handelt es sich sogar um dasselbe Auto, berichtet der Spiegel. Beschmiert war es mit dem Text "Schluss mit dem Menschen tötenden Klimawandel" und "Nicole, ich liebe dich." Verletzt wurde dabei niemand, das Auto sei sehr langsam unterwegs gewesen, hieß es damals von der Polizei. Der 48 Jahre alte Fahrer des Autos wurde damals festgenommen.

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