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Preisgekrönte Bühne: Oper als «ideale Parallelwelt»

Preisgekrönte Bühne

Oper als «ideale Parallelwelt»

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    Zum achten Mal "Opernhaus des Jahres" (Archivbild).
    Zum achten Mal "Opernhaus des Jahres" (Archivbild). Foto: Arne Dedert/dpa

    Wenn sich die Realität wie eine Kaskade von Krisen anfühlt, hilft vielleicht Musik. Der Intendant der Oper Frankfurt, Bernd Loebe, empfiehlt Oper als «ideale Parallelwelt». Man könne dieses Gesamtkunstwerk lesen «als Kommentar zur Vergangenheit und zur Gegenwart sowie als Entwurf einer Utopie», sagte Loebe bei der Vorstellung des Spielplans 2025/26.

    Im vergangenen Jahr wurde die Oper Frankfurt zum achten Mal zum «Opernhaus des Jahres» gewählt - ein Haus «mit dem sicheren Gespür für einen dramaturgisch plausiblen, innovativen und abwechslungsreichen Spielplan», wie die befragten Kritiker urteilten.

    Entdeckung im Dom

    Auch das Programm der kommenden Spielzeit sei «wieder mal etwas unorthodox geraten», kündigte Loebe an. Zu den zehn Premieren zählen neben Klassikern wie Mozarts «Cosi fan tutte» oder Puccinis «Turandot» zahlreiche Raritäten.

    Auf den weitgehend vergessenen Barock-Komponisten Agostino Steffani stieß Loebe buchstäblich mit den Füßen: Bei einem Besuch im Frankfurter Dom stand er unerwartet auf dessen Grabplatte - der Komponist starb 1728 auf der Heimreise nach Italien in Frankfurt.

    «Zutiefst menschliche Kunstform»

    Auch die derbe Komödie «Punch und Judy» von Harrison Birtwistle oder «Bluthochzeit» von Wolfgang Fortner gehören nicht gerade zu den Klassikern. Die Titelpartie von Mussorgskis «Boris Godunow» - eine russische Oper über Politik, Macht und Intrigen - hat Loebe bewusst mit einem Ukrainer besetzt.

    Generalmusikdirektor Thomas Guggeis sieht die Oper als «zutiefst menschliche Kunstform». Abend für Abend gelinge auf der Bühne «ein kleines Wunder». Die Oper entwickle eine Kraft, «die uns gestärkt, nachdenklich und vielleicht ein wenig hoffnungsvoll in eine sehr heftige Realität entlässt».

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