Ungewöhnlicher Einsatz für die Feuerwehr in Ravensburg: Sie musste einen Mann retten, der in einem Moor eingesunken war.
Der 62-Jährige, der sich vor Ort nicht auskannte, wollte nach eigenen Angaben von Baienfurt zum Bahnhof Ravensburg laufen und ging dafür querfeldein. Dabei wählte er eine Route mitten durch ein Schilfgebiet hinter dem Gewerbegebiet Kammerbrühl.
Was dann passierte ist vermutlich der Horror für jeden Menschen: Der 62-Jährige sank auf dem moorigem Untergrund plötzlich ein - und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Stattdessen sank er immer tiefer.
Ravensburg: Mann sinkt in Moor ein
Nach ersten Versuchen, sich selbst zu befreien, rief der Mann telefonisch Hilfe. Die alarmierten Feuerwehr rückte an. Feuerwehrleute holten den bereits bis zum Brustkorb eingesunkenen Mann dann mit der Drehleiter aus dem Moor.
Der 62-Jährige erlitt laut Polizei eine leichte Unterkühlung und wurde an der Einsatzstelle vom Rettungsdienst versorgt.
Experte: Menschen können nicht ganz im Moor versinken
Dass Menschen im Moor einsinken und stecken bleiben, kommt gelegentlich vor. Ganz im Moor versinken können Menschen aber nicht. "Das ist ein Märchen", sagt etwa Experte Michael Dohrmann vom Biosphärenreservat Rhön. "So tief untergehen, dass man komplett im Moor verschwindet, ist unmöglich."
Die Erklärung hat mit den Gesetzen der Natur zu tun. So können Menschen zwar im Wasser untergehen, weil die Dichte unseres Körpers etwas größer ist als die Dichte von Wasser. Der Schlamm im Moor hat aber eine größere Dichte als unser Körper. Deshalb können wir nicht untergehen. Wie ein Korken im Wasser würden wir eintauchen und dann an die Oberfläche gedrückt werden.
Es ist aber möglich, im Moor stecken zu bleiben. Etwa bis zur Brust kann man im Schlamm versinken. "Dann steckt man immerhin so tief fest, dass man sich alleine kaum noch herausziehen kann", so der Fachmann.