Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Reaktionen zum Verbot von Feuerwerkskörpern an Silvester

Reaktionen zum Verkaufs-Verbot

Böller-Hersteller befürchten Todesstoß, Umwelthilfe begrüßt Verbot

    • |
    • |
    Bereits im vorigen Jahr war der Verkauf von Feuerwerk für Silvester verboten.
    Bereits im vorigen Jahr war der Verkauf von Feuerwerk für Silvester verboten. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild)

    Das von Bund und Ländern beschlossene Feuerwerksverbot an Silvester bedeutet nach Einschätzung der Böller-Hersteller "mit aller Wahrscheinlichkeit den Todesstoß für die gesamte Feuerwerksbranche in Deutschland". Den 3000 Beschäftigten der Branche drohe die Arbeitslosigkeit, warnte der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) am Donnerstag. "Mit der Entscheidung gegen Feuerwerk haben Bund und Länder auf Basis von falsch gesetzter Panik riskiert, dass es jetzt endgültig aus sein könnte für unsere Branche", sagte der VPI-Vorsitzende Thomas Schreiber.

    Legales Silvesterfeuerwerk führe weder dazu, dass die Notaufnahmen an Silvester ein Problem hätten, noch dazu, dass sich die Situation auf den Intensivstationen verschärfe, sagte Schreiber. "Die Probleme sind übermäßiger Alkoholgenuss und illegale Feuerwerksprodukte."

    Verband: Symbolisches Verbot auf unserem Rücken

    Klaus Gotzen, Geschäftsführer des VPI, sagte: "Das ist ein symbolisches Verbot auf unserem Rücken und ohne Wirkung." Dabei werde eine gesamte Industrie sich selbst und der drohenden Insolvenz überlassen.

    Umwelthilfe begrüßt die Entscheidung

    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt das gerade beschlossene Verkaufsverbot für Feuerwerk in Deutschland zum Jahreswechsel. Die DUH hatte ein Böllerverbot in diesem Jahr gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Umwelt- und Tierschützern, Gewerkschaft der Polizei und Ärztevertretern gefordert.

    Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH sagt: "Das ist eine gute Nachricht für Menschen, Tiere und Umwelt." Dass die Verantwortlichen in Bund und Ländern Vernunft hätten walten lassen und auf Argumente der Umwelthilfe gehört hätten, sei gerade jetzt lebenswichtig.

    Resch: Verletzte würden Corona-Lage in Kliniken verschärfen

    Böller und Raketen forderten bisher zehntausende zum Teil schwer Verletzte, sagt Resch. Diese hätten in der dramatischen derzeitigen Corona-Lage die Kliniken und das dort um Menschenleben kämpfende Personal weiter be- oder sogar überlastet. Gerade für Asthmatiker, vulnerable Gruppen, aber ebenso viele Haus- und Wildtiere und die Umwelt insgesamt sei das eine große Entlastung.

    Die Deutsche Umwelthilfe fordert Bund, Länder und Kommunen auf, noch weitere notwendige Schritte zu gehen, um wirklich sichere Tage zum Jahreswechsel zu gewährleisten. Dazu gehöre ein flächendeckendes Verbot für das Abbrennen von Feuerwerk, um Verletzungen durch beispielsweise illegal beschaffte Böller ebenfalls zu verhindern. Resch: "Und wir müssen dringend erreichen, dass eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung dieses Verbot befürwortet" und es für die kommenden Jahre bleibe.

    Lesen Sie auch: Diese schärferen Regeln will das bayerische Kabinett am Freitag beschließen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden