Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) tritt zurück. Das teilte die Politikerin am Montag mit.. Es wird bereits diskutiert, wer ihr Nachfolger werden könnte. Die Meinungen zum Rücktritt von Lambrecht gegen in der Presse auseinander: Die Pressestimmen und Reaktionen lesen Sie hier.
Nationale Pressestimmen zum Rücktritt von Christine Lambrecht
- "Lambrecht hat so lange durchgehalten, wie sie konnte. Aus Solidarität zur Partei und ihrem Kanzler, aus Achtung vor dem Amt und in der Gewissheit, dass ein Rücktritt inmitten des Ukraine-Krieges eigentlich nicht in Frage kommt. Doch jetzt wurde es selbst Lambrecht zu viel. (...) " Augsburger Allgemeine
- "Lambrecht hatte das Pech, nicht irgendein Ministerium zu leiten, sondern eines, das besonders im Fokus steht seit Russlands Präsident Wladimir Putin am 24. Februar 2022 die Ukraine überfiel. Lambrecht teilt ihr Schicksal mit den Ministern Karl Lauterbach und davor Jens Spahn." Süddeutsche Zeitung
- "Sie wird zurücktreten, dafür gebührt Christine Lambrecht Respekt. Im Amt hat sie die Krise nicht als Chance genutzt, die marode Bundeswehr zu reformieren. Wer auch immer ihr nachfolgen wird – die Chance ist immer noch da." Spiegel
- "Insofern ist ihr Rücktritt auch eine vertane Chance. Zunächst für sie persönlich, da sie mit etwas mehr Selbstkritik einen Abgang in Würde hätte hinlegen können. Dass sie mit dem Amt von Beginn an gefremdelt hat, war offensichtlich." Tagesspiegel
- "Selbst Rücktritt kann Lambrecht nicht. (...) Die Ministerin sieht die Schuld in der „medialen Fokussierung“ auf ihre Person. Doch nicht die Journalisten haben ihren Sohn in den Regierungshubschrauber nach Sylt gesetzt, und es waren auch keine Journalistinnen, die das völlig verunglückte Silvestervideo drehten." Handelsblatt
- "Nicht ihre Fehler, Pannen und Versäumnisse seien für den Rücktritt verantwortlich, sondern die „mediale Fokussierung“ auf ihre Person. Ein Wort der Selbstkritik? Fehlanzeige." Bild
- "Auch Politiker sind Menschen. Und Menschen machen Fehler. Das hat schon häufiger zu einem Rücktritt geführt, zu einem respektablen Abgang. Davon kann beim Ausscheiden von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht keine Rede sein. Der Rücktritt der Sozialdemokratin gleicht eher einer Flucht als einem geordneten Rückzug." Focus
- "Nicht die Medien haben sachliche Berichterstattung unmöglich gemacht – Lambrecht hat es unmöglich gemacht, nicht über ihre Ungeschicklichkeiten zu berichten." Welt