Nach einer Schießerei in einer Einrichtung für Erwachsenenbildung in Schweden am Dienstag sind elf Menschen tot, wie die Polizei bestätigte. Sechs weitere Personen seien bei dem Amoklauf in der Stadt Örebro verletzt worden. Alle Toten sind inzwischen identifiziert, unter ihnen ist auch der mutmaßliche Täter. Es handelt sich um einen 35-jährigen Mann. In der Mitteilung der Polizei heißt es, dass die meisten Beweise aktuell darauf hindeuten, dass dieser der Täter ist, doch die Ermittlungen müssten noch zeigen, ob sich der Verdacht gegen den Toten erhärte.
Die bisherigen Erkenntnisse sprechen dafür, dass der Mann alleine handelte. Es gebe keine Hinweise auf einen Terrorakt und der 35-Jährige war der Polizei zuvor nicht bekannt gewesen. Beim Campus Risbergska, wo die Schüsse fielen, handelt es sich um ein Bildungszentrum, an dem Menschen ab 20 Jahren Hauptschul- und Gymnasialkurse, aber auch Sprachkurse belegen können und eine Berufsausbildungen absolvieren.
Amoklauf in Schweden: Todesschütze lebte nicht mehr, als Polizei ihn fand
Das Motiv für die Tat im Süden von Schweden, westlich von der Hauptstadt Stockholm, ist weiter unklar. Am Mittwoch hatten die Ermittler Informationen über den mutmaßlichen Täter bekannt gegeben. Demnach war der Mann ein ehemaliger Schüler der Bildungseinrichtung, besaß vier Waffen und die entsprechenden Lizenzen dafür. Drei dieser Waffen fand die Polizei am Tatort. Als die Beamten ihn fanden, war der Mann bereits tot.
Als die Polizeikräfte am Tatort ankamen, hörten sie Schüsse. Bei einer anschließenden Durchsuchung des Gebäudes wurde der mutmaßliche Schütze dann tot aufgefunden, erklärte Roberto Eid Forest, Leiter der Polizei in Örebro. Medienberichte, wonach sich der mutmaßliche Täter selbst das Leben nahm, konnte der Polizeichef nicht bestätigen. „Wir alle wollen verstehen, warum“, sagte Strömmer und fügte hinzu: „Auf diese Antworten müssen wir warten.“
Schweden: Mehrere Tote nach Schießerei an Schule in Örebro
Die Tat sei die schlimmste Massenschießerei, die es je in Schweden gegeben hat. Während des Einsatzes über den gesamten Nachmittag hinweg, hatte die Polizei die Öffentlichkeit aufgefordert „sich fernzuhalten“ von dem betroffenen Gebiet. Die Operation in Örebro dauere an und „betrifft ein mutmaßliches schweres Gewaltverbrechen“, so die schwedische Polizei am Nachmittag. Mehrere lokale Medien, darunter die Aftonbladet berichteten dort bereits, unter Bezug auf eigene Quellen, dass es mehrere Tote gegeben haben soll.

Schülerinnen und Schüler seien zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen in Schulen in der Nähe untergebracht worden, aber auch in der von dem Einsatz betroffenen Schule seien lange noch Schüler festgesetzt gewesen. Die Polizei begann am Nachmittag damit, die Menschen zu evakuieren, sie warnte jedoch weiter eindringlich, dass die Öffentlichkeit von Västhaga fernbleiben solle, um die Maßnahmen nicht zu behindern. Ein Polizist sei jedoch nicht angeschossen worden. Das hatten zuvor einige lokale Medien berichtet.
Schwedens Ministerpräsident: „Schmerzlicher Tag für ganz Schweden“
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson reagierte auf den Vorfall. „Mit Trauer habe ich die Nachricht über die schreckliche Gewalttat in Örebro erhalten. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Angehörigen“, schrieb er bei X. Es sei ein „schmerzlicher Tag für ganz Schweden“. Seine Gedanken seien bei all jenen, deren normaler Schulalltag durch Terror ersetzt worden sei, so Kristersson. „In einem Klassenzimmer eingesperrt zu sein und sich Sorgen um das eigene Leben zu machen, ist ein Albtraum, den niemand erleben sollte.“ (dpa)
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