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Taliban verkünden Geschlechtertrennung an Afghanistans Universitäten

Afghanistan-News

Taliban verkünden Geschlechtertrennung an Afghanistans Universitäten

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    Drei in schwarzen Burkas gehüllte Frauen stehen vor einem Hörsaal der Universität in Kabul. Bei einer Demonstration zogen dutzende Frauen über das Gelände der Universität, wo sie ihre Unterstützung für die Regierung der militant-islamistischen Taliban vermittelten.
    Drei in schwarzen Burkas gehüllte Frauen stehen vor einem Hörsaal der Universität in Kabul. Bei einer Demonstration zogen dutzende Frauen über das Gelände der Universität, wo sie ihre Unterstützung für die Regierung der militant-islamistischen Taliban vermittelten. Foto: Felipe Dana, AP, dpa

    An Afghanistans Universitäten wird es nach einer Ankündigung der neuen Machthaber von den Taliban künftig nur noch getrennten Unterricht für Frauen und Männer geben. "Die Koedukation steht im Widerspruch zu den Grundsätzen des Islam sowie zu den nationalen Werten, Sitten und Gebräuchen", sagte der amtierende Minister für höhere Bildung, Abdul Baghi Hakkani, am Sonntag in Kabul. Die militant-islamistischen Taliban hatten Mitte August in Afghanistan wieder die Macht übernommen.

    Taliban: Geschlechter-Trennung auf dem Campus

    Auch auf den Geländen der Universitäten solle es künftig eine Trennung nach Geschlechtern geben, kündigte Hakkani an. Falls dies nicht möglich sei, sollen Hochschulen zunächst abwechselnde Unterrichtszeiten einrichten oder eine Trennung in den Klassenräumen sicherstellen. Für Studentinnen wollen die Taliban Dozentinnen einstellen - aber auch Männer sollen Frauen unterrichten dürfen, solange der Unterricht nach den Regeln der Scharia erfolgt. Dazu zählten auch islamische Kleidungsvorschriften, so der Minister. (Lesen Sie auch: Ex-Soldat aus Lindenberg: "Der Einsatz in Afghanistan war umsonst")

    In Afghanistan hatten die Islamisten bereits während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 mit einer extrem strikten Auslegung des islamischen Rechts regiert. Frauen und Mädchen hatten damals kaum Rechte. 20 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September sind die Taliban nun wieder an der Macht, nachdem sie das Land innerhalb weniger Wochen erobert hatten.

    Am Montag will die internationale Staatengemeinschaft in Genf zu einer Geberkonferenz zusammenkommen. Viele Staaten haben bereits angekündigt, humanitäre Hilfe an Bedingungen zu knüpfen. Viele Millionen Menschen in Afghanistan sind nach vier Jahrzehnten Krieg und Konflikt auf Hilfe angewiesen.

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