Es wird düster im Tatort aus Wien am Palmsonntag. Denn die Ermittler Oberstleutnant Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Majorin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) bekommen es mit einem Psychopathen zu tun, der Frauen ermordet und Kinder entführt. Lohnt sich das einschalten?
Handlung: Darum geht es im Tatort "Die Amme" am 28. März
Amme klingt nach Fürsorge. Sie ist eine Frau, die ein Kind stillt und es behütet. Die Amme in der gleichnamigen Wiener "Tatort"-Folge ist dagegen ein Monster - und ein Mann. Zwei Morde und zwei vermisste Kinder halten Oberstleutnant Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Majorin Bibi Fellner (Adele Neuhauser) in Atem. So sehr, dass Fellner wegen der Anspannung und Erschöpfung kein Auge mehr zutut. Sie ist übelgelaunt. "Es kann niemand was dafür, wenn Du nicht schlafen kannst", wird sie von Kollege Eisner angeraunzt. Doch sein anfänglich harter Ton wird immer weicher. Am Ende weint Eisner an einem Krankenhausbett.
Der "Tatort" aus Wien ist diesmal sehr düster. Und die Frage nach dem Täter erübrigt sich für das Publikum. Bald ist klar, dass der zwielichtige und doppelgesichtige Janko (Max Mayer) zwei Gelegenheitsprostituierte erstochen und ihre kleinen Söhne entführt hat. In Frauenkleidern mordet er, in Frauenkleidern versucht der drogensüchtige Psychopath eine Art Mutter für die ans Bett geketteten Kinder zu sein. Die etwa zehnjährigen Jungen erleben einen Alptraum. Ihr Leben scheint in Gefahr. Zumindest gehen Eisner und Fellner davon aus, dass ihre Ermittlungen ein Rennen gegen die Zeit sind.
Die Angst um die Jungen dürfte auch dank der Musik von Markus Kienzl viele fesseln. Sorgfältig wurde darauf geachtet, dass die als Gefängnis dienenden Wohnungen maximale Freudlosigkeit ausstrahlen. Eisner und Fellner kommen dem Täter zwar immer näher, aber einen wirklichen Durchbruch bringen selbst wichtige Hinweise eines überlebenden Opfers nicht. Da muss schließlich die zufällige Beobachtung einer Zeugin helfen. Es kommt zum blutigen Showdown.
Die Darsteller im Tatort aus Wien: Eisner und Bibi bekommen Verstärkung
Unterstützung bekommen die beiden Wiener Ermittler diesmal von einer neuen Assistentin. Meret Schande (Christina Scherrer) ersetzt Manfred Schimpf alias Thomas Stipsits. Die Yoga-begeisterte Schauspielerin gibt eine beflissene Kollegin, die auch mit rüder Kritik zurechtkommt. Die etwas schräge, humorige Art von Stipsits sieht ihre Rolle nicht vor.
Hintergrund: Moritz Eisner feiert Jubiläum im Tatort aus Wien
Für Krassnitzer ist die Folge bereits der 50. Einsatz als Moritz Eisner. So lange hat sich noch kein Wiener Ermittler gehalten. "Was begonnen hat mit Sturm und Drang sowie einer gewissen Ruppigkeit hat sich zu einer Gesetztheit mit einer etwas ruhigeren und klareren Art entwickelt", sagt der Schauspieler im ARD-Interview. Zu den kleinen Herausforderungen dieser Produktion zählten die auf dem Dach des Bundeskriminalamts gedrehten Szenen mit seinem Chef Ernst Rauter (Hubert Kramar). Weil Rauchen im Gebäude verboten sei, müsse man dorthin ausweichen. "Was er da in der Hand hält, ist eine Kräuter-Zigarette, die uns immer fürchterlich nervt, weil sie stinkt wie Sau", so Krassnitzer.
Was sagt die Kritik zum Tatort "Die Amme" aus Wien?
"Selbst am Ende sind nahezu alle Fragen offen und die Zuschauer schwer betroffen, dennoch ist der Film trotz seiner Unübersichtlichkeit faszinierend, spannend, und der Anfang liefert sogar einen furchteinflößenden Albtraum besonders für alleinlebende Frauen", schreibt RND.
„Die Amme“ ist ein sehenswerter Krimi, ohne den typischen Wiener Humor, dafür mit menschlicher Tiefe, dunklen Abgründen und einem wahrlich dramatischen Ende. Selten aber war ein Wiener „Tatort“ so düster, so abgerockt und so bedrückend", heißt es bei RP Online.
"Zwei entführte Kinder, Prostituiertenmord – diese Krimi-Mischung sollte eigentlich für erhöhten Adrenalinausstoß sorgen, erst recht am Sonntag", so der Standard (Österreich)
„Tatort: Die Amme“: Sendetermine, Medienthek und Wiederholung
Der Tatort aus Wien läuft am 28.3. zur üblichen Sendezeit um 20.15 Uhr. Die Sendetermine im Überblick:
- Sonntag, 28.03.2021 um 20:15 Uhr im Ersten
- Sonntag, 28.03.2021 um 21:40 Uhr auf ONE
- Dienstag, 30.03.2021 um 00:40 Uhr im Ersten
In der ARD Mediathek gibt es den Wiener Tatort kostenlos als Stream im Internet.