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Tiere: Erneut tote Salamander im Nationalpark wegen Hautpilz

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Erneut tote Salamander im Nationalpark wegen Hautpilz

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    Zahlreiche Feuersalamander sind im Nationalpark Kellerwald-Edersee an einem Hautpilz verendet. (Archivbild)
    Zahlreiche Feuersalamander sind im Nationalpark Kellerwald-Edersee an einem Hautpilz verendet. (Archivbild) Foto: Deike Uhtenwoldt/dpa-tmn

    Im Nationalpark Kellerwald-Edersee sind in den vergangenen Tagen zahlreiche tote Feuersalamander gefunden worden. Die Todesursache sei vermutlich der tödliche Hautpilz Bsal, teilte der Nationalpark mit. Das ergab demnach eine Untersuchung im Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen.

    Der Erreger war erstmals im November vergangenen Jahres bei einem toten Feuersalamander in dem Schutzgebiet nachgewiesen worden. Bsal, auch Salamanderpest genannt, ist laut Mitteilung für heimische Feuersalamander tödlich und auch für andere Arten der Schwanzlurche bedrohlich. Die Feuersalamander ziehen sich demnach während der kalten Jahreszeit oftmals gemeinsam in Höhlen oder Stollen zurück. Sei eines der Tiere mit den Pilzsporen infiziert, übertrage sich Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans) rasant von Tier zu Tier.

    Eindringen in Kernzone verhindern

    Nach der Bestätigung der Salamanderpest im vergangenen Jahr habe man bereits mit einem vermehrten Aufkommen toter Feuersalamander in diesem Frühjahr rechnen müssen, sagte Nathalie Walz, Mitarbeiterin der Forschungsabteilung im Nationalpark, laut Mitteilung. «Wir versuchen nun, das Vordringen des Hautpilzes in die Kernzone des Nationalparks zu verhindern, in der Hoffnung, dass einzelne Populationen des Feuersalamanders dort geschützt überleben können.» Dazu könne jede und jeder Einzelne beitragen, betonte Walz.

    Die Nationalparkverwaltung bittet Besucherinnen und Besucher, auf den ausgewiesenen Wander- und Radwegen zu bleiben und Hunde stets an der Leine zu führen. Außerdem sollten Hunde von Bächen, Uferbereichen und Tümpeln ferngehalten werden. «Damit Sporen des Pilzes nicht aus dem Nationalpark in andere, bislang unbelastete Gebiete verschleppt werden, sollte der Dreck von Schuhen und Fahrradreifen nach dem Nationalparkbesuch gründlich entfernt und die Schuhe zwischendurch warm und trocken gelagert werden», hieß es.

    Erreger vermutlich aus Asien eingeschleppt

    Zusätzlich werde die Nationalparkverwaltung in den kommenden Wochen in ihren Einrichtungen und an den Nationalparkausgängen südlich des Edersees Desinfektionsangebote schaffen. Bei Sichtungen von Feuersalamander oder dem Fund toter Tiere werde um Meldung auf einer eigens eingerichteten Internetseite gebeten.

    Eingeschleppt wurde der Hautpilz-Erreger vermutlich durch importierte Amphibien aus Asien für den Zoofachhandel. Der erste Nachweis in Hessen erfolgte im Juni 2023 in einer Tongrube im südhessischen Ober-Ramstadt-Wembach. Für Menschen und ihre Haustiere ist der Hautpilz ungefährlich.

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