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Trauer um "Börsen-Oma": Beate Sander stirbt mit 82 Jahren

Beate Sander ist tot

Trauer um "Börsen-Oma": Beate Sander stirbt mit 82 Jahren

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    Beate Sander ist tot.
    Beate Sander ist tot. Foto: Mike Henning/SWR / Kimmig/obs

    Trauer um Beate Sander: Die Aktien-Expertin und Buchautorin ist tot. Sie wurde 82 Jahre alt, berichtete die "Bild"-Zeitung am Montag.

    Beate Sander hatte erst 1996 damit begonnen, Geld in Aktien zu investieren. Aus ihrem Startkapital von damals 60.000 D-Mark hatte die ehemalige Lehrerin an den Realschulen in Neu-Ulm und Pfuhl mehr als eine Million gemacht. In Euro, versteht sich.

    Die "Börsen-Oma", so ihr liebevoller Spitzname, war seit Jahren auf Tour - als Buchautorin, als Kolumnistin für Zeitungen, als TV-Gesprächspartnerin und als Vortragsreisende. Ihr Appell war immer einfach: "Gehen Sie weg vom Sparbuch, investieren Sie in Aktien". Schwieriger sei die Umsetzung: "Das ist Knochenarbeit". Zumindest, wenn man das Geschäft so betreibt wie es Beate Sander machte.

    Die ehemalige Lehrerin ging auf die 60 zu, als sie anfing, in Aktien zu investieren. Beate Sander wollte nach eigenen Angaben nie zocken, auf den schnellen Gewinn war sie nicht aus. Langfristig und nachhaltig sollten die Anlagen sein.

    Lohnt sich das im Alter noch? Es lohnt sich, versicherte Beate Sander stets. Für einen selbst, mindestens aber für die Kinder und Enkel. Man müsse nur wissen, wie. "Macht an jedem Tag mit starken Kursschwankungen etwas. Verschießt nicht alles Pulver auf einmal, sondern streut euer Risiko. Das funktioniert nicht nur, indem man in Wachstumsbranchen investiert, sondern auch, indem man an mehreren Tagen investiert, also vom Zeitpunkt her streut", sagte die Expertin in einem Interview mit unserer Redaktion kurz nach dem Corona-Crash im März.

    Beate Sander ist tot: Ihr Depot beschäftigte sie täglich mehrere Stunden lang

    Der Erfolg war Beate Sander allerdings nicht in die Wiege gelegt. "Ich und mein Mann haben keinen Cent geerbt", berichtete sie einmal. Zunächst habe es gegolten, das Reihenhäuschen und das Studium der Kinder zu finanzieren. Die Botschaft: Man kann auch mit kleinen Beträgen ins Aktiengeschäft einsteigen. Und das in jedem Alter. Gerade jetzt in Zeiten von Niedrig- oder Negativzinsen. Die andere Botschaft: "Das Sparbuch frisst Ihr Geld auf, ich will Ihnen Appetit auf Aktien machen".

    Beate Sander hatte gemäß dem Motto "Breit gestreut hat nie gereut" rund 120 Aktien-Titel in ihrem Depot. "Da verkraftet man auch mal einen Verlust". Das opulente Depot beschäftigte sie nach eigenen Angaben freilich den ganzen Tag. Wo geben die Kurse nach, wo ziehen sie an? Was ist Schrott, was sind die gewinnversprechenden Renner? Etwa elf Stunden sei sie auf den Beinen, um börsentechnisch auf dem Laufenden zu bleiben, erklärte sie. "Vor 40 Jahren hätten Sie mich dafür totschlagen müssen", räumte sie ein. Dann wurde es ihr Leben.

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