Schulranzen sind teuer, Eltern können ein Lied davon singen. Zumindest in einigen Fällen sind die Preise für Schultaschen sogar bewusst in die Höhe getrieben worden. Das Bundeskartellamt hat deshalb jetzt gegen die Kölner Firma Fond Of GmbH eine Geldbuße in Höhe von insgesamt rund zwei MIllionen Euro wegen "vertikaler Preisbindung" verhängt.
Fond Of stellt Schulrucksäcke und Schultaschen der beliebten Marken „ergobag“ und „Satch“ her. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, mit ihm kooperierende Händler beim Vertrieb von Schulranzen und Rucksäcken in ihrer Preissetzung eingeschränkt zu haben.
„Das Unternehmen Fond Of hat über Jahre hinweg Mindestpreise für seine Schulrucksäcke und -taschen vorgegeben und dafür gesorgt, dass die beteiligten Händler diese Preise nicht unterschreiten. Fond Of hat die Preissetzung systematisch kontrolliert und die Einhaltung der Mindestpreise auch mit Sanktionen gegen die Händler durchgesetzt", sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.
Hersteller dürften schon seit den 70er Jahren nur unverbindliche Preisempfehlungen machen. "Gerade bei Schulrucksäcken und Schultaschen ist die Zahlungsbereitschaft der Eltern zum Schutz der Kinder relativ groß. Hier noch zusätzlich eine Preisbindung durchzusetzen, ist in keiner Weise akzeptabel“, so Mundt.
Teure Schulranzen: Unternehmen arbeitete mit Kartellamt zusammen
Bei der Bußgeldfestsetzung sei berücksichtigt worden, dass das Unternehmen mit dem Bundeskartellamt umfassend kooperierte und das Verfahren im Wege der einvernehmlichen Verfahrensbeendigung abgeschlossen werden konnte.
Der Bußgeldbescheid ist rechtskräftig. Gegen die beteiligten Händler und gegen die für Fond Of handelnden Personen wurde das Verfahren eingestellt.
Eingeleitet wurde das Verfahren im Zusammenhang mit einem Amtshilfeersuchen der österreichischen Wettbewerbsbehörde, die ebenfalls gegen das Unternehmen ermittelt hatte, und einer Durchsuchungsaktion im Januar 2019.