Angesichts Tausender illegaler Grenzübertritte von Belarus nach Litauen hat die Ukraine mehr als 38 Tonnen Stacheldraht in das baltische EU-Land geschickt.
Die Lkw-Lieferung als "humanitäre Hilfe" solle Litauen helfen, seine Grenze zu sichern, teilte der ukrainische Zivilschutzdienst am Donnerstag mit. Zwei weitere Transporte sollen demnach noch folgen.
Litauen verzeichnet Andrang von Migranten über die Grenze zu Belarus
Litauen hat seit Wochen mit einem verstärkten Andrang von Migranten vor allem aus dem Nahen Osten über die Grenze zu Belarus zu kämpfen. Vilnius will daher den knapp 700 Kilometer langen Grenzabschnitt etwa mit Drahtverhauen absperren. Allein in diesem Jahr zählte Litauen nach eigenen Angaben mehr als 4000 illegale Grenzübertritte.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde. Damit reagierte der 66-Jährige auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die vom Westen isolierte Ex-Sowjetrepublik.
Militär soll Befugnisse bekommen
Indes will die litauische Regierung dem Militär an der Grenze mehr Befugnisse geben. Ein entsprechendes Dekret solle Präsident Gitanas Nauseda unterzeichnen, meldete die Agentur BNS. Demnach könnten Soldaten dann etwa einfacher Personen und Fahrzeuge kontrollieren und Menschen festnehmen, die Anweisungen des Militärs ignorieren. Nach Angaben des Grenzschutzes vom Donnerstag wurden in den vergangenen 24 Stunden elf Migranten an der Grenze zu Belarus abgewiesen.
Lesen Sie auch: Demokratiebewegung will weiter gegen Lukaschenko kämpfen