In der Debatte um die Zukunft des Deutschlandtickets sollte der Bund laut einer Forderung aus Hessen zügig mit seinen Vorstellungen auf die Länder zukommen. «Dann wird auch lösungsorientiert über die Finanzierungsaufteilung zu verhandeln sein», teilte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Wiesbaden auf dpa-Anfrage mit. Mit dem D-Ticket kann man bundesweit für 58 Euro im Monat den Nah- und Regionalverkehr nutzen.
Derzeit streiten Bund und Länder darüber, wie das Angebot ab dem kommenden Jahr finanziert werden soll. Um die Zukunft des Deutschlandtickets soll es auch am 27. Juni in Berlin bei einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz der Länder mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) gehen.
Zur Finanzierung des Tickets schießen Bund und Länder derzeit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen. Die Bundesmittel sind aber bisher nur noch für dieses Jahr gesetzlich festgeschrieben.
Hessen spricht sich zur Fortführung des Deutschlandtickets aus
Im schwarz-roten Koalitionsvertrag in Hessen heißt es: «Wir begrüßen die Einführung des Deutschlandtickets und stehen zur hälftigen Finanzierung durch Bund und Land.» Eine vollständige Kostenübernahme durch den Bund wäre aus Sicht der Länder natürlich wünschenswert, aber die Haushaltslagen ließen sowohl beim Bund als auch bei den Ländern keine zusätzlichen Verpflichtungen zu, erläuterte die Ministeriumssprecherin. «Dies kann deshalb nicht die Voraussetzung für die Entscheidung der Fortführung des Deutschlandtickets sein.»
Allen Ländern dürfte es vor dem Hintergrund der jeweiligen Haushaltslage äußerst schwerfallen, sich künftig über das bisher geleistete hinaus an der Finanzierung des Deutschlandtickets zu beteiligen, hieß es aus dem hessischen Wirtschaftsministerium.
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