Überschwemmte Straßen, überflutete Keller, Menschen in Not. Extremes Wetter gehört auch in unseren Breiten mittlerweile schon fast zum Alltag - auch im Allgäu. Neun Beispiele.
- Juli 2017 - Nach tagelangem Dauerregen wird in Teilen Niedersachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Tief "Alfred" sucht vor allem den Harz heim. Braune Fluten strömen durch die Straßen von Goslar, auch andere Städte stehen teils unter Wasser. Laut Deutschem Wetterdienst fiel an wenigen Tagen so viel Regen wie sonst im ganzen Monat Juli.
- Mai/Juni 2016 - Bei Überschwemmungen in Niederbayern kommen sieben Menschen ums Leben. Simbach am Inn ist am stärksten betroffen. Nach Starkregen rauscht eine meterhohe Flutwelle durch den Ort. Kurz zuvor sucht ein zerstörerisches Sturmtief Regionen Baden-Württembergs heim. Geröll- und Schlammlawinen verwüsten den Ort Braunsbach.
Überflutungen im Allgäu und ganz Mitteleuropa im Juni 2013
- Juni 2013 - Überflutungen in ganz Mitteleuropa: Dem Hochwasser fallen in Deutschland und den Nachbarländern 25 Menschen zum Opfer. Der Gesamtschaden liegt bei etwa zwölf Milliarden Euro. Hierzulande sind Regionen im Norden und Osten besonders betroffen. Im Süden gibt es nach hohen Wasserständen und Dammbrüchen besonders im Raum Deggendorf (Bayern) Zerstörungen. Auch das Allgäu war von den Überflutungen betroffen. In Kempten tratt die Iller stellenweise über die Ufer, um Sulzberg waren Wiesen überschwemmt, ebenso wie die Rückhaltebecken der Iller im Seifener Becken bei Immenstadt.

- August 2010 - Extreme Regenfälle führen im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen zu heftigem Hochwasser und Überschwemmungen. Am polnischen Witka-Stausee bricht ein Damm, zusätzliche Wassermassen gelangen in die Neiße. Mindestens zehn Menschen ertrinken. Von den Schäden ist besonders Sachsen betroffen.
- März/April 2006 - Wegen des Elbe-Hochwassers wird in Teilen Sachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Auch in anderen ostdeutschen Ländern gilt die höchste Alarmstufe. In Norddeutschland erreichen die Elbe-Fluten an mehreren Orten neue Höchststände jenseits der Werte des sogenannten Jahrhunderthochwassers von 2002.
Das Augusthochwasser 2005 im Allgäu übertraf sogar das Pfingsthochwasser 1999
- August 2005 - Extreme Niederschläge von stellenweise über 200 Liter pro Quadratmeter sorgten in den Einzugsgebieten von Iller und Lech und somit auch im Allgäu für Überschwemmungen. Die Brennpunkte lagen zunächst an den Illerzuflüssen, also an Breitach, Trettach, Stillach, Ostrach sowie Gunzesrieder Ach. Das Hochwasser übertraf sogar das Pfingsthochwasser 1999. Doch durch die danach getroffene Hochwasserverbauung an der Iller waren die Schäden etwas niederiger als 1999. Insgesamt entstand ein Schaden in Höhe von etwa 30 Millionen Euro.

- August 2002 - Nach extremen Regenfällen rollt eine Elbe-Flutwelle von Tschechien nach Norddeutschland. In Dresden erreicht das Hochwasser einen Rekordstand. Allein in Sachsen sterben mindestens 20 Menschen. In Bayern sind besonders Regensburg und Passau von einer Flutwelle der Donau betroffen. Aber auch die Pegel der Iller steigen und das Allgäu bleibt nicht vor Überschwemmungen verschont.
Jahrhunderthochwasser im Allgäu: Das Pfingsthochwasser 1999
- Mai 1999 - Starkniederschläge Mitte Mai im alpinen Raum sowie extreme Wetterverhältnisse am Pfingstwochenende führten zum Pfingsthochwasser 1999 - einem Jahrhunderthochwasser - im Allgäu und im restlichen Bayern. An der Iller kam es zu Deichbrüchen und Überschwemmungen. Der Gesamtschaden belief sich auf knapp 60 Millionen Euro. Aus dieser Erfahrung heraus erfolgten danach umfangreiche Hochwasserverbauungen an der Iller mit Dämmen und Rückhaltebecken - etwa im Seifener Becken.

- Juli 1997 - Nach heftigem Regen verursacht ein Hochwasser der Oder in Brandenburg, Tschechien und Polen Schäden in Milliardenhöhe. Bei einem der größten zivilen Katastropheneinsätze bemühen sich bis Anfang August 45 000 Helfer, darunter 30 000 Bundeswehrsoldaten, die aufgeweichten Deiche mit Millionen von Sandsäcken zu sichern.
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