In den italienischen Regionen Emilia-Romagna und den Marken ist es nach heftigen Regenfällen teils zu Überschwemmungen gekommen. In einigen Gegenden in den Regionen an der Adriaküste mussten am Dienstag Menschen evakuiert werden, da Flüsse oder Bäche wegen des starken Regens über die Ufer traten oder zumindest drohten, überzutreten. Insgesamt rund 900 Menschen wurden in dem ganzen Gebiet sicherheitshalber evakuiert, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. In der Stadt Senigallia in der Nähe von Ancona musste etwa auch die Notaufnahme des Krankenhauses wegen einer Überschwemmung geräumt werden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Schwere Unwetter in Italien - rund 900 Menschen evakuiert
Die italienische Feuerwehr berichtete zudem von umgestürzten Bäumen, Erdrutschen sowie Rettungen von Autofahrern in Not. Bis zum Nachmittag rückten die Einsatzkräfte zu mehr als 120 Einsätzen aus, hieß es. Insbesondere der Fluss Savio sei überschwemmt - Menschen harrten auf Dächern aus, um bei Helikoptereinsätzen gerettet zu werden. Auch die Bahnverbindungen zwischen einigen Städten in der Gegend mussten gesperrt werden. In manchen Städten wurden sicherheitshalber zudem die Schulen geschlossen. Wegen des starken Windes und der Gefahr vor hohen Wellen haben Gemeinden an der Adria ein Zugangsverbot zu ihren Stränden erlassen. Überschwemmungen und Erdrutsche gab es auch in der Provinz Pesaro Urbino in den Marken.

Der Zivilschutz hatte bereits am Montag eine Warnung der höchsten Stufe vor Überschwemmungen und Erdrutschen für die Region Emilia-Romagna herausgegeben. Die Bewohner einiger Provinzen wurden aufgefordert, unnötige Reisen zu vermeiden und wenn möglich von zuhause zu arbeiten. Die Region in Norditalien war bereits Anfang Mai von heftigen Niederschlägen und daraufhin über die Ufer tretenden Flüssen heimgesucht worden. Dabei kam es auch zu Todesopfern, Hunderte Menschen wurden evakuiert.
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Auch auf der Mittelmeerinsel Sizilien kam es in der Nacht zu Dienstag zu starkem Regen. Die Feuerwehr musste nach eigenen Angaben zu rund 115 Einsätzen ausrücken, um etwa Autofahrern zu helfen sowie umgefallene Bäume zu entfernen.
Nach Regenfällen: Überschwemmungen in Kroatien
Nach tagelangen Regenfällen haben Überschwemmungen auch in Teilen Kroatiens Schäden angerichtet. In den Straßen der Ortschaft Hrvatska Kostajnica, 90 Kilometer südlich von Zagreb, stand das Wasser am Dienstag kniehoch, berichtete das Nachrichtenportal "jutarnji. hr". Infolge der Regenfälle der letzten Tage war die Una, ein Nebenfluss der Save, aus ihren Ufern getreten. Zivilschutz und Freiwillige errichteten Dämme aus Sandsäcken. Die Behörden in der 2700-Einwohner-Gemeinde riefen den Notstand aus.
Überschwemmungen gab es auch in der Kleinstadt Obrovac nahe Zadar im dalmatinischen Hinterland. Dort war bereits am Montag die Altstadt überschwemmt worden, nachdem der Fluss Zrmanja aus den Ufern getreten war. Am Dienstag sank dort der Pegelstand wieder ab, hieß es in Medienberichten. In Kroatien rechnet man aber in den nächsten Tagen mit weiteren Problemen, weil die Regenfälle in einigen Regionen nicht nachlassen. Auch soll die aus Slowenien kommende Save noch große Wassermengen mit sich führen.