Wer im Urlaub später als vereinbart zur Mietwagenstation kommt, erlebt womöglich eine böse Überraschung: Die Buchung kann vom Anbieter unter Umständen kostenpflichtig storniert worden sein. Die Folge: Der Mietwagen ist weg, das angezahlte Geld auch.
Möglich machen das "No show"-Regelungen, die sich in den Geschäftsbedingungen (AGB) zahlreicher Vermittlungsplattformen finden. Das Europäische Verbraucherzentrum rät: Auf solche Klauseln sollte man vor Abschluss des Mietwagenvertrags unbedingt achten.
Die Regelungen dienen eigentlich dazu, die Anbieter davor zu schützen, wenn Kunden gar nicht erscheinen und das gemietete Auto ungenutzt auf dem Hof stehen bleibt. Dann behalten die Vermittler die bereits gezahlte Miete ein. Das Problem: Das kann Urlauber auch bei Verspätungen treffen, für die sie nicht verantwortlich sind.
Flug verspätet, Mietwagen storniert
Die Verbraucherschützer schildern ein Beispiel: Ein Mann hatte einen Mietwagen für den Urlaub über eine Vermittlungsplattform gebucht und im Voraus bezahlt. Doch bei der Anreise hatte sein Flug zwei Stunden Verspätung.
Als er bei der Mietwagenstation eintraf, bekam er zu hören: Seine Buchung sei wegen seines Nichterscheinens ("No show") storniert worden. Von der Station wurde er an die Vermittlungsplattform verwiesen - die verweigerte unter Verweis auf die Geschäftsbedingungen die Rückzahlung. Denn: In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) machen die Vermittler keinen Unterschied, wer für die Verspätung verantwortlich ist.
Vorsicht Flugverspätung: So vermeiden Sie Ärger beim Mietwagen
Um solches Ungemach zu vermeiden, raten die Verbraucherschützer:
- Überprüfen Sie die Geschäftsbedingungen des Autoverleihs, ob dieser eine "No show"-Klausel enthält.
- Buchen Sie lieber direkt beim Vermieter und nicht über eine Vermittlungsplattform.
- Vorauszahlungen können dazu führen, dass man sein Geld bei Stornierungen aufgrund solcher Klauseln nicht wieder sieht. Darum ist es besser, wenn man Angebote wählt, bei denen man erst vor Ort zahlen muss.
In dem Zusammenhang lohnt sich laut dem Verbraucherzentrum die Suche nach lokalen Anbietern am Urlaubsort. Die seien zwar oft nicht auf den großen Vermittlungsplattformen buchbar. Bei diesen Anbietern gelte aber meist noch der Grundsatz: erst Auto, dann Geld. Wobei auch das 2022 teuer werden kann: In vielen Urlaubsregionen - etwa auf Mallorca - sind dieses Jahr die Mietwagen knapp. (mit dpa)