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Weniger drin, dafür teurer - dieses Produkt ist die "Mogelpackung des Jahres"

Verbraucherzentrale

Weniger drin, dafür teurer - dieses Produkt ist die "Mogelpackung des Jahres"

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    Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die "Mogelpackung des Jahres" 2021 bekanntgegeben. Ein Produkt fiel besonders durch eine versteckte Preiserhöhung auf.
    Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die "Mogelpackung des Jahres" 2021 bekanntgegeben. Ein Produkt fiel besonders durch eine versteckte Preiserhöhung auf. Foto: Verbraucherzentrale Hamburg

    Die "Paprika Sauce" von Homann ist von Verbrauchern zur "Mogelpackung des Jahres 2021" gewählt worden. Das berichtet die Verbraucherzentrale Hamburg. Mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen sei an die Fertigsauce gegangen.

    Die Homann Feinkost GmbH habe eine Design- und Namensänderung dazu genutzt, um die Füllmenge des Produkts von 500 auf 400 Milliliter zu reduzieren. Gleichzeitig wurde trotz geringerer Inhaltsmenge der Preis im Handel in manchen Märkten von 0,99 auf 1,49 Euro angehoben, so die Verbraucherzentrale.

    Einmal im Jahr stellt die Verbraucherzentrale Hamburg Produkte zur Wahl der "Mogelpackung des Jahres", die aus ihrer Sicht besonders dreist Preiserhöhungen verstecken. Diesmal waren das diese fünf Produkte:

    • 1. Platz: "Paprika Sauce" von Homann: 8.476 Stimmen (50,6 Prozent)
    • 2. Platz: "KitKat" von Nestlé: 2.580 Stimmen (15,4 Prozent)
    • 3. Platz: "Perpetum" von Bahlsen: 1.980 Stimmen (11,8 Prozent)
    • 4. Platz: "Rahm Soße" von Knorr: 1.917 Stimmen (11,4 Prozent)
    • 5. Platz: "Wurzener Waffelblättchen" von Griesson - de Beukelaer: 1.806 Stimmen (10,8 Prozent)

    Verbraucherzentrale gibt Mogelpackung des Jahres 2021 bekannt

    Bei der Verbraucherzentrale gehen im Schnitt zwischen 2000 und 3000 Beschwerden wegen mutmaßlicher Mogelpackungen ein. Daran ändere sich auch nichts, denn versteckte Preiserhöhungen seien für Hersteller und Händler gleichermaßen attraktiv. „Die Politik hat immer wieder mehr Klarheit diesbezüglich versprochen, aber nichts gegen die Tricksereien unternommen“, so Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Packungen müssten bis zum Rand gefüllt sein, wenn es technisch möglich sei. Das wäre ein längst überfälliger erster Schritt, der rechtlich umgesetzt werden könnte, meint der Verbraucherschützer.

    Eine solche Vorgabe würde laut Valet auch helfen, den durch Mogelpackungen produzierten Verpackungsmüll zu verhindern. 25 Prozent mehr Einweggläser benötigt beispielsweise Homann, um die gleiche Menge "Paprika Sauce" abzufüllen. Für sein Waffelgebäck "Perpetum" braucht Bahlsen wegen der verringerten Füllmenge pro Tonne Kekse 2.600 Stück mehr an Umverpackungen, Plastiktrays und -folien. Bei den "Wurzener Waffelblättchen" bietet das Unternehmen Griesson - de Beukelaer jetzt quasi die gleiche Menge an Keksen in einer fast doppelt so großen Packung an. „Nachhaltigkeit scheint beim Produktmanagement trotz anders lautender Beteuerungen der Hersteller offensichtlich kaum eine Rolle zu spielen“, ärgert sich Valet.

    Um versteckte Preiserhöhungen und die Maschen der Anbieter transparent zu machen, pflegt die Verbraucherzentrale Hamburg eine bundesweit einzigartige Mogelpackungsliste auf Basis eigener Recherchen und zahlreicher Hinweise: www.vzhh.de/mogelpackungsliste

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