Die Queen und die Gesundheit: Wie es der englischen Königin tatsächlich geht ist derzeit Gegenstand vieler Spekulationen. Erst eine Gehhilfe, dann abgesagte Reisen, ein kurzer Aufenthalt im Krankenhaus. Ist das ganz normal für eine 95-Jährige, oder muss man sich Sorgen um die Queen machen?
Fakt ist: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hat Queen Elizabeth II. jetzt aus gesundheitlichen Gründen eine geplante Reise abgesagt. "Ihre Majestät hat mit Bedauern entschieden, dass sie doch nicht nach Glasgow reisen wird, um am Montag an einem Empfang bei der COP26 teilzunehmen", teilte der Buckingham-Palast mit. Die Königin sei enttäuscht, werde aber eine Videobotschaft senden.
Englische Königin sitzt bald 70 Jahre auf den Thron
Die Sorge um den gesundheitlichen Zustand der Queen war in den vergangenen Wochen gewachsen, nachdem sie sich auf bei zwei Terminen mit Gehstock gezeigt hatte. "Es wird angenommen, dass sie zum ersten Mal eine Gehhilfe bei einer offiziellen öffentlichen Veranstaltung verwendet hat", meldete sogar die Nachrichtenagentur PA.
Zuletzt ging die Queen vor knapp 20 Jahren mit Stock. Doch damals hatte sie sich von einer Knie-Operation erholt.

Ihren königlichen Terminkalender, der bereits wenige Wochen nach dem Tod ihres Ehemanns Prinz Philip im Frühjahr wieder prall gefüllt war, arbeitete Elizabeth II. jedenfalls bis vor kurzem stoisch ab. Und nicht nur der Palast bemüht sich, die Frage, wie es der Queen geht, möglichst positiv zu beantworten. Auch der britische Premierminister Boris Johnson versichert, trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit gehe es Elizabeth II. gut. "Ich habe wie jede Woche als Teil meines Jobs mit Ihrer Majestät gesprochen, und sie war gut drauf", sagte Johnson am Samstag dem Sender ITV am Rande des G20-Gipfels in Rom. "Ihre Ärzte haben ihr gesagt, dass sie sich schonen muss, und das sollten wir alle respektieren und verstehen. Alle wünschen ihr nur das Beste."
Wie geht es der Queen?
Was der Queen tatsächlich fehlt, ist nicht bekannt und wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Ihren Krankenhausaufenthalt im privaten King-Edward-VII-Hospital begründete der Palast mit "praktischen Gründen", die Queen sei zu "Voruntersuchungen" dort gewesen.

Der Gesundheitszustand des Staatsoberhaupts war in den bald 70 Jahren, die Elizabeth II. bereits auf dem Thron sitzt, selten Thema. Mitteilungen sind rar - Privatsache! Dass der Palast Anfang Januar über die Corona-Impfung der Queen informierte, lag nur daran, dass Spekulationen und Falschinformationen ein Riegel vorgeschoben werden sollte. Bis heute ist nicht bekannt, ob und wann sie die zweite und vielleicht auch die Booster-Impfung erhalten hat.
Am Freitag teilte der Palast mit, dass sich die Königin auf Rat ihrer Ärzte nun zwei Wochen schone und in dieser Zeit keine Reisen unternehme. Sie werde aber weiterhin "leichte" Arbeiten am Schreibtisch verrichten und virtuelle Audienzen geben. Außerdem plane sie, persönlich am Gedenkgottesdienst für die Weltkriegstoten am 14. November teilzunehmen.