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Wirecard muss Bilanzvorlage erneut verschieben - Aktie stürzt ab

Dax-Konzern

Wirecard muss Bilanzvorlage erneut verschieben - Aktie stürzt ab

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    Die Staatsanwaltschaft München I hatte nach einer Anzeige der Finanzaufsicht Bafin die Ermittlungen gegen die vier Wirecard-Vorstandsmitglieder - inklusive Konzernchef Markus Braun (Bild) - eingeleitet.
    Die Staatsanwaltschaft München I hatte nach einer Anzeige der Finanzaufsicht Bafin die Ermittlungen gegen die vier Wirecard-Vorstandsmitglieder - inklusive Konzernchef Markus Braun (Bild) - eingeleitet. Foto: Peter Kneffel, dpa/Archiv

    Der Zahlungsdienstleister Wirecard kann wegen milliardenschwerer Unklarheiten in der Bilanz seinen Jahresabschluss erneut nicht vorlegen. Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft E&Y habe das Unternehmen darüber informiert, dass über die Existenz von Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro keine ausreichenden Prüfungsnachweise vorlägen, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in Aschheim bei München mit. Damit geht es um etwa ein Viertel der gesamten Bilanzsumme.

    Die Aktie stürzte daraufhin ab und halbierte ihren Wert.

    Wirecard will Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten, wie ein Konzernsprecher am Donnerstag sagte. Das Unternehmen sehe sich als mögliches Opfer eines "gigantischen Betrugs".

    Es gebe Hinweise, dass dem Abschlussprüfer von einem Treuhänder oder aus dem Bereich von Banken, die die Treuhandkonten führen, "unrichtige Saldenbestätigungen zu Täuschungszwecken vorgelegt wurden", hieß es in der Mitteilung . Der Aktienkurs brach daraufhin um mehr als die Hälfte ein.

    Der Konzern muss seine bereits mehrfach - zuletzt auf diesen Donnerstag - verschobene Vorlage des Jahresabschlusses für 2019 daher erneut vertagen. Ein neues Datum steht noch nicht fest. "Der Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer weiter aufzuklären", hieß es.

    Sollte der Konzern einen testierten Abschluss bis Freitag (19. Juni) nicht vorlegen, könnten Kredite der Wirecard AG in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro gekündigt werden, warnte das Unternehmen.

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