"Was ist da bloß passiert, dass damals Priester, Verantwortliche, Christen sich mehr um den Ruf der Kirche gekümmert haben, als um das Leid der Betroffenen?", fragte Woelki in einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag für das Kölner Domradio. "Wie konnte es dazu kommen, dass Mitgefühl, dass Empathie fehlte? Dass noch bis vor wenigen Jahren Täter besser wegkamen, und ihre Opfer nicht beachtet wurden?"
(Lesen Sie auch: Gutachter sehen elf Pflichtverletzungen bei Erzbischof Heße)
Die Gutachter hatten den Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester untersucht und dabei vielfältige Vertuschung offen gelegt. Die Ergebnisse würden ihm "für immer tief eingebrannt eine Mahnung" sein, versicherte Woelki. Neben vielen anderen Konsequenzen, die er aus dem Gutachten ziehen werde, wolle er seinen Teil dazu beitragen, dass man im Erzbistum miteinander im Gespräch bleibe.
Es gelte, gemeinsam um den richtigen Weg zu ringen, "denn es kann nicht mehr so bleiben wie es war", sagte Woelki. Das Gutachten sei kein Abschluss, sondern markiere so etwas wie einen Neubeginn.
(Lesen Sie auch: Mann verschickt Kinderpornos - und hat selbst drei Kinder)