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Zivilschutz: Bunker haben ausgedient

Zivilschutz

Bunker haben ausgedient

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    Geheimwege führen in den stillgelegten Bunker einer Frankfurter Firma.
    Geheimwege führen in den stillgelegten Bunker einer Frankfurter Firma. Foto: Boris Roessler/dpa

    Bunker haben im Zivilschutz ausgedient. Nach Angaben des hessischen Innenministeriums gibt es in Hessen 15 öffentliche Schutzräume mit 33.000 Schutzplätzen. Für den Zivilschutz genutzt werden könnten laut Ministerium Schutzräume in den kreisfreien Städten Darmstadt, Frankfurt, Kassel, Offenbach und Wiesbaden sowie in den Landkreisen Bergstraße und Fulda.

    Zuständig sei der Bund, heißt es aus Wiesbaden. «Die Einsatzbereitschaft dieser öffentlichen Schutzräume wird seitens des Bundes als grundsätzlich möglich bezeichnet, erforderlich seien aber Reaktivierungsmaßnahmen», teilte das Ministerium mit.

    2006 hatte Deutschland entschieden, die bestehenden öffentlichen Schutzräume sukzessive aus der Nutzung zu nehmen und anderweitig zu verwenden. Eine flächendeckende Bereitstellung von öffentlichen Bunkern für den Verteidigungsfall ist heute nicht mehr Teil des Zivilschutzkonzepts.

    Zeiten haben sich geändert

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betont, dass die Zeiten sich geändert haben: «Lange Zeit galt die Errichtung und Unterhaltung öffentlicher Schutzräume in der öffentlichen Wahrnehmung als zentrale Maßnahme des Zivilschutzes», sagte eine Sprecherin. Allerdings hätten selbst im Kalten Krieg maximal zwei Prozent der Bevölkerung in öffentlichen Schutzräumen Zuflucht finden können.

    Die Bedrohungsszenarien damals und heute seien nicht miteinander vergleichbar. «Vor diesem Hintergrund müssen auch neue Wege zum Schutz der Bevölkerung verfolgt werden. Ein flächendeckender Aufbau von Schutzräumen ist daher kein zeitgemäßer Ansatz, um einen effektiven Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.»

    Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine habe sich «die Bedrohungslage für alle europäischen Staaten nachhaltig verändert», sagte Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) der dpa. Das bedeute auch neue Herausforderungen für den Bevölkerungsschutz in Hessen. Jeder könne einen Beitrag zur Krisenfähigkeit des Gemeinwesens leisten und «zum Beispiel einen zweckmäßigen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken, eine Taschenlampe, Batterien und ein batteriebetriebenes Radio vorhalten».

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