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Zwei Tote bei Waldbränden in Kosovo und Albanien - Brand in Athen vorerst unter Kontrolle

Waldbrände in Südeuropa

Zwei Tote bei Waldbränden in Kosovo und Albanien - Brand in Athen vorerst unter Kontrolle

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    Der Wind in der Brandregion im Norden Athens hat am Mittwoch nachgelassen, so dass das Feuer weitgehend eingedämmt werden konnte.
    Der Wind in der Brandregion im Norden Athens hat am Mittwoch nachgelassen, so dass das Feuer weitgehend eingedämmt werden konnte. Foto: Marios Lolos, dpa

    Die Feuerwehr in Griechenland spricht von einem Teufelskreis: Der Wind in der Brandregion im Norden Athens hat am Mittwoch nachgelassen, so dass das Feuer weitgehend eingedämmt werden konnte. Dafür steckt die ganze Stadt jetzt unter einer gewaltigen Rauchglocke, die sich mangels Wind auch nicht verflüchtigt. Helfen würden nur frische Böen, die jedoch das Feuer neu entflammen könnten. Die vorläufige Ruhe an der Feuerfront ist momentan also nur das: vorläufig.

    Mehr als 80 Häuser sind den Flammen bisher zum Opfer gefallen, seit der Brand am Dienstag seinen Lauf nahm. Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis sprach bei einem Besuch in der Region am Mittwochmorgen von einem "Alptraumbrand". Gleichzeitig herrscht große Erleichterung, weil der Brand nach jetzigem Stand keine Menschenleben gefordert hat. Die Bewohner der evakuierten Orte wurden vorerst auf Staatskosten in Hotels untergebracht, Mitsotakis versprach den Wiederaufbau der Häuser.

    Brand in Athen vorerst unter Kontrolle

    Derweil leiden so gut wie alle Bewohner Athens nicht nur unter der Gluthitze, sondern auch unter einer enormen Feinstaubbelastung durch die Rauchschwaden. Zwischenzeitlich meldete die griechische Gesundheitsbehörde für das Stadtzentrum eine Belastung von bis zu 465 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter. Zum Vergleich: EU-weit gilt als Grenzwert ein Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Wer auf den Balkon tritt, merkt das sofort: Die Augen tränen, die Luft kratzt im Hals, das Atmen fällt schwer. Die Bewohner sind aufgerufen, die Häuser nicht zu verlassen und die Fenster geschlossen zu halten.

    Feuer gab es auch auf der Halbinsel Peloponnes und den Urlaubsinseln Rhodos und Kos sowie auf der Insel Euböa. Insgesamt kämpfte die Feuerwehr landesweit gegen 40 größere Brände, wie der der Zivilschutz am Vorabend mitgeteilt hatte. Landesweit sind ersten Schätzungen zufolge Hunderte Häuser verbrannt oder beschädigt worden. (Lesen Sie auch: Waldbrände in Südeuropa toben weiter)

    Zwei Tote bei Waldbränden in Kosovo und Albanien

    Bei Waldbränden in Albanien und im Kosovo sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Im südalbanischen Dorf Asim Zeneli starb ein 64-jähriger Mann an Verbrennungen, nachdem er sich trotz behördlicher Anordnung geweigert hatte, sein brennendes Haus zu verlassen, wie das albanische Portal "Gazetaexpress.com" berichtete. Im zentralkosovarischen Malisheva starb nach Polizeiangaben vom Mittwoch ein Mann an Atemnot, als er versuchte, seine brennende Scheune zu retten. Auch in Nordmazedonien und Kroatien brannten Wälder.

    Während im Süden Albaniens die Waldbrände bis Mittwoch gelöscht wurden, brachen auf der im Norden gelegenen Adria-Halbinsel Karaburun neue Feuer aus. Albaniens Verteidigungsminister Niko Peleshi erklärte, man habe im Ausland um Hilfe bei den Löscharbeiten gebeten. Die Niederlande hätten versprochen, spezielle Lösch-Helikopter zu schicken. (Lesen Sie auch: Hunderte auf der Flucht: Flammen wüten auf Ferieninsel Sardinien)

    Neun Waldbrände gab es am Mittwoch im benachbarten Nordmazedonien

    Neun Waldbrände gab es am Mittwoch im benachbarten Nordmazedonien, berichtete Stojanche Angelov, Chef des Katastrophenschutzes des Landes nach Angaben der nordmazedonischen Nachrichtenagentur Mia. Gefährdet sei insbesondere das Dorf Staro Nagoricane im Norden des Landes, unweit der Grenze zum Kosovo. Slowenien und Bulgarien wollen Hilfsteams zum Feuerlöschen nach Nordmazedonien schicken.

    Auch in der kroatischen Adria-Region um Labisnica bei Split brannten bis Mittwochmorgen etwa 1600 Hektar Büsche, Pinien und Olivenhaine. Als Brandursache nannte die Polizei einen Kurzschluss an einer Übertragungsleitung nach Bauarbeiten.

    Seit Tagen flammen in der Region aufgrund der Trockenheit und starker Winde immer wieder Wald- und Buschbrände auf. Im Kosovo wird Brandstiftung vermutet, weil Bauern nach der Ernte traditionell die Felder durch Anzünden "reinigen", berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Wegen eines solchen Verdachts sei es im Kosovo bereits zu einer Festnahme gekommen. (Lesen Sie auch: Ende der Hitzewelle nicht in Sicht: Waldbrände in Griechenland, Italien und der Türkei)

    Lesen Sie auch: Vulkan Ätna während Waldbränden ausgebrochen

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