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Zwei Tote nach Schüssen in Dänischenhagen bei Kiel - Tatverdächtiger stellt sich

Gewalttat bei Kiel

Zwei Tote nach Schüssen in Dänischenhagen bei Kiel - Tatverdächtiger stellt sich

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    In Dänischenhagen, wenige Kilometer nördlich von Kiel, sichern Polizisten mit Maschinenpistolen am Mittwochvormittag die Umgebung. Kurz zuvor sind hier zwei Menschen durch Schüsse getötet worden.
    In Dänischenhagen, wenige Kilometer nördlich von Kiel, sichern Polizisten mit Maschinenpistolen am Mittwochvormittag die Umgebung. Kurz zuvor sind hier zwei Menschen durch Schüsse getötet worden. Foto: Frank Molter, dpa

    Update, 19. Mai, 21.30 Uhr: Nach tödlichen Schüssen auf zwei Menschen in Dänischenhagen bei Kiel hat sich der 47 Jahre alte Tatverdächtige in Hamburg gestellt. Das teilte die Polizei am Mittwochabend mit. Der Verdächtige soll aus dem Umfeld der Getöteten stammen. Während Fahndung und Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft noch in vollem Gange waren, kam gegen 20.30 Uhr ein Anruf aus dem Hamburger Landeskriminalamt. Hier hatte sich der gesuchte Tatverdächtige kurz zuvor gestellt. Er wurde vorläufig festgenommen und kam ins Polizeigewahrsam.

    Weitere Auskünfte zur Motivlage beziehungsweise Hintergründen der Tat machte die Polizei nicht. Nach Angaben von shz.de soll es sich um einen Zahnarzt handeln, der seine von ihm getrennt lebende Ehefrau und deren neuen Freund erschossen haben soll. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei den Opfern um einen 53 Jahre alten Mann und eine 43 Jahre alte Frau. Die Polizei fahndete den ganzen Tag mit Hochdruck nach dem Täter und ging von einer Beziehungstat aus. Am Tatort wurden diverse Patronenhülsen gefunden.

    Es gebe keine Hinweise, dass eine Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe. "Die Tat dürfte sich im persönlichen Umfeld ereignet haben", hieß es. Auf der Suche nach einem Tatverdächtigen habe es auch Durchsuchungen in Westensee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gegeben.

    Zwei Tote nach Schüssen in Dänischenhagen bei Kiel - Täter flüchtig

    Tödliche Schüsse auf zwei Menschen in der Vorstadtidylle Dänischenhagen nördlich der Landeshauptstadt, schwerbewaffnete Polizisten suchen stundenlang nach einem möglichen Täter im Kieler Wohnquartier Brauereiviertel - ein Verbrechen sorgt für einen Großeinsatz der Polizei und viel Aufregung an der Förde. Noch Stunden nach der Tat, die sich laut Polizei gegen 10.00 Uhr in einer Doppelhaushälfte ereignete, bleibt vieles rätselhaft. Die Identität der Opfer ist noch völlig unklar, ebenso das Tatmotiv.

    Eine Beziehungstat? Die alarmierte Polizei findet in dem Haus in Dänischenhagen zwei Tote, eine Frau und einen Mann. "Die Tat dürfte sich im persönlichen Umfeld ereignet haben", teilt die Polizei am späten Nachmittag mit. Außerdem liegen in dem Haus diverse Hülsen herum - ob aus Pistolenmunition, sagt die Polizei zunächst nicht. "Aktuell wird nach dem Täter sowohl im Kieler Stadtgebiet, wie auch im Umland gefahndet", schreibt die Polizei am späten Nachmittag. "Es liegen keine Hinweise vor, dass eine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht."

    Nach dem Fund der beiden Toten übernimmt die Mordkommission, sucht Spuren. Beamte befragen Anwohner in der grünen Wohnsiedlung mit Einzel- und Doppelhäusern.

    Der Tatort ist die Hälfte eines Doppelhauses

    In Dänischenhagen beobachten Zeugen laut Polizei, dass ein weißer SUV mit Euskirchener Kennzeichen vom Tatort weggefahren sei, im Brauereiviertel wird später auch ein solches Fahrzeug gesichtet. Ob es sich um dasselbe Auto handelt, kann Landespolizeisprecher Marcel Schmidt am Nachmittag nicht sagen. Später stellt es sich heraus, dass es sich bei dem weißen SUV um ein anderes Auto handelte, wie eine Sprecherin sagte. Eine große Autovermietung lässt ihre Wagen in Euskirchen zu, so dass sie häufiger in anderen Regionen zu sehen sind.

    Ein Hubschrauber kreist an diesem sonnigen Tag auch über dem ruhigen Wohngebiet in Dänischenhagen, wenige Kilometer nördlich von Kiel. Polizisten mit Maschinenpistolen sichern nach der Tat die Umgebung.

    Der Tatort ist die Hälfte eines Doppelhauses. Die Vorgärten hier sind gepflegt. Auf den Straßen ist es ruhig. Eine Passantin hatte von den schrecklichen Vorfällen noch gar nichts mitbekommen, andere haben durch die sozialen Medien oder andere Anwohner von den Ereignissen erfahren. (Lesen Sie auch: Mann schießt mit Armbrust durch Oberreute und trifft Kinderzimmer)

    Bei der Suche nach dem Täter wird auch das Brauereiviertel in Kiel gesperrt

    Hinweise auf einen Amoklauf gibt es laut Polizei nicht. Der Täter war am Nachmittag noch flüchtig. Der Tat in Dänischenhagen folgte der Polizeieinsatz im Kieler Brauereiviertel. Auch hier waren schwer bewaffnete Polizisten im Einsatz und ein Hubschrauber in der Luft. Das Brauereiviertel ist stundenlang abgesperrt, aber "Abholung von der Schule, Arzttermin etc. ist weiterhin normal möglich", twittert die Polizei. Schüsse seien im Brauereiviertel nicht gefallen, sagt ein Polizeisprecher. Es sei auch nicht bekannt, dass dort jemand mit einer Waffe angetroffen wurde.

    "Ich will in meine Wohnung", sagt eine Frau, die vor dem Flatterband der Polizei wartet. "Vor meiner Haustür steht die Polizei, schwerbewaffnet", berichtet ein anderer Anwohner telefonisch aus seiner Wohnung.

    Gleich hinter der Polizeiabsperrung sitzen Leute an Tischen vor einer Bäckerei und beobachten neugierig das Geschehen. Dann die Entwarnung: Kurz vor 16.00 Uhr räumt die Polizei das Gelände. "Man kann nicht mehr davon ausgehen, dass hier eine Gefahr vorhanden ist", sagt Polizeisprecher Schmidt. Auch dpa-Reporter vor Ort verfolgen den Abzug der Polizei. Die Aktion dort sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, sagt Schmidt. "Man kann nicht mehr davon ausgehen, dass hier eine Gefahr vorhanden ist." Ob der Täter noch unerkannt auf der Flucht sei? "Ich kann nur sagen, dass jetzt an diesem Ort keine Gefahr mehr vorhanden ist." Die Suche nach dem Täter geht aber weiter. (Lesen Sie auch: Mann schießt in Bergkirchen auf schlafende Ehefrau)

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