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Familiale Pflege: Was steckt hinter dem Projekt für pflegende Angehörige?

Gesundheit

Familiale Pflege: Was ist das Projekt für pflegende Angehörige?

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    Pflegezeit: Angehörige von Pflegebedürftigen können sich über ein Projekt der AOK auf die besondere Herausforderung vorbereiten.
    Pflegezeit: Angehörige von Pflegebedürftigen können sich über ein Projekt der AOK auf die besondere Herausforderung vorbereiten. Foto: Caroline Seidel, dpa (Symbolbild)

    Die Lebenserwartung steigt – was eine rundherum gute Nachricht ist. Zugleich wird die Pflege in Deutschland damit vor größere Herausforderungen gestellt. Denn im hohen Älter können viele Menschen ihr Leben nicht mehr ohne fremde Hilfe bewältigen. Hierzulande mangelt es schon länger an Plätzen in Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen. Auch die Zahl der Fachkräfte reicht bei weitem nicht aus, um der Nachfrage nachkommen zu können. Dazu ist professionelle Pflege mit hohen Kosten verbunden, die sich längst nicht jeder leisten kann oder will.

    Folglich bleibt die Pflege immer häufiger Aufgabe der Angehörigen, die im Grunde ihre Freizeit opfern, um für Vater, Mutter, Partner oder womöglich auch das Kind da sein zu können. Ihnen soll mit einem Projekt unter die Arme gegriffen werden. Doch was steckt hinter dem Begriff familiale Pflege?

    Familiale Pflege: Was ist damit gemeint?

    Das Projekt familiale Pflege bieten verschiedene Krankenhäuser in Kooperation mit der AOK NordWest und der AOK Rheinland/Hamburg an. Initiiert wurde es zusammen mit der Universität Bielefeld. Laut der Krankenkasse beinhaltet es Pflegetrainings am Krankenhausbett, aber auch Gruppenpflegekurse und Individualpflegekurse im häuslichen Bereich der Pflegebedürftigen. Die familiale Pflege steht den Versicherten aller Pflegekassen zur Verfügung.

    Es geht darum, die Pflegebedürftigen und deren Angehörige frühzeitig auf den Übergang vom Krankenhaus in die häusliche Pflege vorzubereiten. Dafür werden die Kurse individuell auf den Patienten zugeschnitten. Das zuständige Krankenhauspersonal soll mindestens über eine dreijährige staatlich anerkannte Ausbildung zur Pflegekraft verfügen. Finanziert werden die Kurse über die Pflegekassen der zuständigen AOK. Dabei wird eine Pauschale zugrunde gelegt. Zum Angebot zählt auch eine Pflegeberatung durch speziell ausgebildete Fachkräfte. Diese unterstützen auch bei der Organisation der familialen Pflege.

    Familiale Pflege: Welche Kliniken bieten sie an?

    Wie die AOK NordWest mitteilt, nehmen insgesamt etwa 200 Krankenhäuser an dem Kursprogramm familiale Pflege teil. Die AOK Rheinland/Hamburg erwähnt auf Anfrage, dass rund 230 Krankenhäuser in ihrem Gebiet die Pflegekurse anbieten. Eine Übersicht listet 20 Hamburger Krankenhäuser und Psychiatrien auf. Im Rheinland sind vor allem Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Essen und Köln mit vielen Einrichtungen dabei. Hinzu kommen zahlreiche weitere größere und kleinere Städte.

    Unter anderem thematisieren folgende Kliniken das Projekt auf ihrer Homepage:

    • Albertinen Krankenhaus Hamburg
    • Asklepios Klinik Altona
    • BG Klinikum Duisburg
    • Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn
    • Evangelisches Krankenhaus Mülheim/Ruhr
    • GFO Kliniken Troisdorf
    • Kliniken Köln
    • Klinikum Itzehoe
    • Klinikum Nordfriesland
    • Klinikum Westfalen
    • Kreiskrankenhaus Gummersbach
    • Krankenhaus Reinbek
    • LVR-Klinikum Düsseldorf
    • Rhein-Maas Klinikum
    • Sankt Elisabeth Krankenhaus Eutin
    • St.-Antonius-Hospital Eschweiler
    • St. Elisabeth-Krankenhaus Geilenkirchen
    • St. Johannes Hospital Dortmund
    • Städtisches Klinikum Solingen
    • Uniklinik Aachen

    Familiale Pflege: Was umfasst das Angebot?

    Letztlich bleibt es den Kliniken selbst überlassen, wie sie ihr Angebot zur familialen Pflege genau auslegen. In der Regel wird aber ein Beratungs- und Informationsgespräch durchgeführt. Außerdem sind Pflegetrainings – im Krankenhaus oder zu Hause – sowie Pflegekurse Teil des Projekts.

    So sollen Pflegetechniken und auch Pflegehandlungen vermittelt werden. Die Kurse finden in Gruppen oder auch einzeln statt. Der Umfang ist dabei sehr unterschiedlich, insgesamt sollten für die Kurse gut zehn Stunden eingeplant werden.

    Ein weiterer Punkt sind Familienberatungsgespräche, an denen auch weitere eingebundene Personen teilnehmen können. Außerdem sind auch regelmäßige Gesprächskreise mit anderen betroffenen Angehörigen zum Austausch möglich.

    Übrigens: Die AOK schlug bereits wegen der steigenden Kosten in der Pflege Alarm. Es gibt auch Wohngruppen in der Pflege. Früher gab es Pflegestufen, mittlerweile wird von Pflegegraden gesprochen.

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