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Geht es mit der Pflege jetzt bergauf? So viele Fachkräfte haben nun die neue Ausbildung abgeschlossen

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Geht es mit der Pflege jetzt bergauf? So viele Fachkräfte haben nun die neue Ausbildung abgeschlossen

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    In der Pflege rücken junge Menschen nach - auch dank der neuen Pflege-Ausbildung. Zumeist entscheiden sich Frauen für den Beruf.
    In der Pflege rücken junge Menschen nach - auch dank der neuen Pflege-Ausbildung. Zumeist entscheiden sich Frauen für den Beruf. Foto: Markus Hibbeler, dpa (Symbolbild)

    In der Pflege wird schon lange über fehlende Fachkräfte gesprochen. Geht es um den Pflege-Notstand, zählt der Personalmangel neben Finanzierungsproblemen in der Pflegeversicherung und steigenden Pflegekosten zu den Hauptproblemen. Hochrechnungen des Statistischen Bundesamtes zufolge könnten bis 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen. Aktuell fehlen laut pflegenot-deutschland.de allein in der Altenpflege über 160.000 Fachkräfte. Das geht aus Berechnungen der Universität Bremen und Prognosen des Instituts der deutschen Wirtschaft hervor.

    Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, soll der Pflegeberuf attraktiver werden. So sollen mit einem neuen Pflegegesetz künftig etwa Pflegekräfte mehr Kompetenzen zugesprochen bekommen. Außerdem wurde ein Pflege-Studium eingeführt, sowie die Ausbildung zur Pflegefachkraft umgestellt und vereinheitlicht. Das trägt jetzt Früchte. Die ersten rund 33.600 Auszubildenden - jetzt fertige Fachkräfte - haben die neue Pflege-Ausbildung abgeschlossen. Könnte das ein Lichtblick in puncto Pflegekräftemangel sein?

    Erster Abschlussjahrgang: Lockt die neue Pflege-Ausbildung mehr künftige Pflegekräfte an?

    Die neue Berufsausbildung zur Pflegefachkraft wurde laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zum 1. Januar 2020 eingeführt. Je nachdem, ob sie in Voll- oder Teilzeit absolviert wird, dauert sie zwischen drei und maximal fünf Jahren. Mit dem Abschluss werden Auszubildende zur Pflegefachfrau, zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachperson. Dieses Ziel haben nun drei Jahre nach der Einführung laut dem Statistischen Bundesamt Destatis die ersten rund 33.600 frisch ausgebildeten Pflegefachkräfte erreicht.

    Auch die Zahl der neuen Azubis macht in Hinblick auf fehlende Pflegekräfte Hoffnung. Dem Statistischen Bundesamt zufolge haben im Jahr 2023 etwa 54.400 Personen einen Ausbildungsvertrag neu abgeschlossen und die Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 2200 mehr neue Azubis - eine Steigerung um vier Prozent. Die Zahlen steigen also. Aber: „Der bisherige Höchstwert von 56.300 Neuverträgen aus dem Jahr 2021 konnte allerdings nicht erreicht werden“, erklärt Destatis.

    Über alle Ausbildungsjahre hinweg haben mit Stichtag am 31. Dezember 2023 laut Destatis etwa 146.900 Frauen und Männer eine Ausbildung zur Pflegefachkraft gemacht. Dabei lässt sich weiterhin ein deutlich höherer Frauenanteil feststellen. So sind im vergangenen Jahr rund 39.800 Frauen und 14.600 Männer neu in die Pflege-Ausbildung gestartet. Das kommt einem Verhältnis von 73 Prozent Frauen zu 27 Prozent Männern gleich.

    Auch bei den Auszubildenden insgesamt sowie beim ersten Abschlussjahrgang zeigt sich dieser Trend laut Destatis: Bei allen Personen, die sich derzeit in der Pflegeausbildung befinden, beträgt der Frauenanteil 75 Prozent und bei den erfolgreichen Abschlüssen 78 Prozent. Über einen längeren Zeitraum gesehen steigt der Männeranteil aber. Bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen stieg der Anteil demnach von 24 Prozent im Jahr 2020 auf 27 Prozent im Jahr 2023.

    Pflege-Ausbildung: Wie viele Azubis haben sich einen Schwerpunkt gesetzt?

    Grundsätzlich werden in der neuen generalistischen Ausbildung alle Pflegebereiche abdeckt. Künftige Pflegekräfte können sich jedoch zum Ende ihrer Ausbildung einen Schwerpunkt setzen. So sind laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) neben dem Abschluss zur Pflegefachkraft zusätzlich oder stattdessen noch Abschlüsse in der Alten- sowie der Kinderkrankenpflege möglich.

    Laut Destatis hat sich der Abschlussjahrgang 2023 in großen Teilen für den rein generalistischen Abschluss entschieden. Als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann dürfen sich jetzt 99 Prozent der Absolventinnen und Absolventen bezeichnen, umgerechnet rund 33.100 Personen. Nur ein Prozent der Auszubildenden hat einen Abschluss mit Schwerpunkt in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (300 Abschlüsse) oder in der Altenpflege (100 Abschlüsse) gemacht.

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