Die Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt jedes Jahr erneut an. Grund dafür ist unter anderem der demografische Wandel. Ende 2023 hat das Statistische Bundesamt knapp 5,7 Millionen Menschen mit einem Pflegegrad von 1 bis 5 gezählt. Das entspricht einer Pflegequote von 6,72 Prozent. So groß ist also der Anteil der deutschen Bevölkerung, der pflegebedürftig ist. 2021 lag die Pflegequote bei 6,0 Prozent, 2019 bei 5,0 Prozent und 2017 bei 4,1 Prozent. Wie sieht das Verhältnis in den einzelnen Bundesländern aus und wie schneidet Bayern dabei ab?
Übrigens: In Bayern können Pflegebedürftige mit dem Landespflegegeld eine zusätzliche Förderung bekommen. Ab 2026 soll die freiwillige Leistung des Freistaats jedoch gekürzt werden.
Pflegequote in Bayern: Wie hoch ist sie im Vergleich zu anderen Bundesländern?
Die Pflegequote in den unterschiedlichen Bundesländern berechnet sich jeweils aus dem Verhältnis zwischen der Gesamtbevölkerung und der Anzahl pflegebedürftiger Menschen. Bayern hatte zum Stichtag am 31. Dezember 2023 laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik rund 13,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Zeitgleich gibt das Landesamt die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Bayern mit 631.273 an. Daraus ergibt sich eine Pflegequote von 4,7 Prozent.
Gerechnet wird so: (100 / 13.176.426 Einwohner) x 631.273 Pflegebedürftige = 4,7 Prozent
Die Pflegequote in Bayern liegt damit deutlich unter dem Wert für Deutschland. Dem Bericht zu den Länderergebnissen der Pflegestatistik 2023 zufolge gilt das auch für die übrigen Bundesländer – in Bayern ist die Pflegequote am niedrigsten. So schneiden die Bundesländer, sortiert nach der Pflegequote, ab:
Bundesland | Pflegebedürftige | Pflegequote |
---|---|---|
Bayern | 631.273 | 4,70 % |
Hamburg | 96.606 | 5,06 % |
Baden-Württemberg | 624.831 | 5,51 % |
Berlin | 211.999 | 5,61 % |
Schleswig-Holstein | 175.323 | 5,91 % |
Rheinland-Pfalz | 271.519 | 6,50 % |
Hessen | 423.378 | 6,59 % |
Bremen | 47.628 | 6,89 % |
Nordrhein-Westfalen | 1.387.134 | 7,62 % |
Niedersachsen | 623.071 | 7,63 % |
Saarland | 80.351 | 8,08 % |
Brandenburg | 214.072 | 8,29 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 139.872 | 8,58 % |
Sachsen | 363.243 | 8,88 % |
Thüringen | 193.937 | 9,14 % |
Sachsen-Anhalt | 204.236 | 9,37 % |
Obwohl Bayern nach Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den zweitmeisten Pflegebedürftigen ist, schneidet der Freistaat prozentual gesehen trotzdem am besten ab. Geht man von der Pflegequote aus, gibt es die meisten Pflegebedürftigen in Sachsen-Anhalt.
Pflegequote für die Pflegegrade 1 bis 5: So hoch ist die Pflegebedürftigkeit in Bayern
Wer pflegebedürftig wird, kann einen Pflegeantrag stellen und bekommt nach einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst einen Pflegegrad zugeteilt. Das ist auch in Bayern so. Betrachtet man die Zahlen für ganz Deutschland, ist Pflegegrad 2 laut dem Statistischen Bundesamt mit 40,4 Prozent am häufigsten vertreten. So sehen die Zahlen für Deutschland und Bayern – erhoben vom Bayerischen Landesamt für Statistik – im Vergleich aus:
Deutschland | Bayern | |
---|---|---|
Pflegegrad 1 | 13,8 % | 16,3 % |
Pflegegrad 2 | 40,4 % | 39,2 % |
Pflegegrad 3 | 29,6 % | 28,2 % |
Pflegegrad 4 | 11,8 % | 11,6 % |
Pflegegrad 5 | 4,3 % | 4,7% |
Auch in Bayern ist Pflegegrad 2 demnach am häufigsten vertreten. Im Vergleich zu den Deutschlandzahlen gibt es im Freistaat aber etwas weniger Menschen in den mittleren Pflegegraden 2 bis 4 und etwas mehr Pflegebedürftige im höchsten und im niedrigsten Pflegegrad, wobei die Abweichung bei Pflegegrad 1 am größten ist.
So hoch ist die Pflegequote für die einzelnen Pflegegrade in Bayern:
- Insgesamt: 4,7 Prozent
- Pflegegrad 1: 0,8 Prozent
- Pflegegrad 2: 1,9 Prozent
- Pflegegrad 3: 1,3 Prozent
- Pflegegrad 4: 0,5 Prozent
- Pflegegrad 5: 0,2 Prozent
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