100 Tage gesteht man Staatschefs zu – nach dieser Zeitspanne sollte zumindest in groben Konturen sichtbar sein, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln könnten. Bei US-Präsident Donald Trump ist auch dies anders. Schon weit vor seiner zweiten Präsidentschaft hatte er angekündigt, nach 100 Tagen seien die drängendsten Probleme in den USA, ja weltweit längst unter Kontrolle.
Donald Trumps sprunghafte Politik ist zu einer globalen Gefahr geworden
Dass es nicht so kam, dürfte auch die verblendetsten unter seinen Anhängern nicht überrascht haben. Damit könnte man leben. Fatal ist aber, dass Trump mit seiner sprunghaften Politik zu einer globalen Gefahr geworden ist. Auch für die Ukraine, die sich auf einer Achterbahnfahrt befindet. Gestern noch sah es so aus, als habe Washington sich die Sichtweise Moskaus zu eigen gemacht, jetzt – nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj – hört sich das wieder etwas anders an. Und morgen? Keiner weiß, welchen Kurs die USA mit Blick auf den Ukraine-Krieg einschlagen. Wahrscheinlich auch der US-Präsident selbst nicht.
Wie auf diese Weise ein konstruktiver Friedensprozess angestoßen werden soll, ist nach 100 Tagen Donald Trump ein Rätsel. Zumal zweifelhaft ist, ob sein russischer Amtskollege Putin dazu überhaupt bereit ist.
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