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Mordprozess: Prozess um erstochene Ukrainer - Urteil verzögert sich

Mordprozess

Prozess um erstochene Ukrainer - Urteil verzögert sich

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    Der Angeklagte versteckte sich zu Prozessbeginn hinter einem grünen Karton - und räumte die Tat ein (Archivbild).
    Der Angeklagte versteckte sich zu Prozessbeginn hinter einem grünen Karton - und räumte die Tat ein (Archivbild). Foto: Peter Kneffel/dpa

    Im Prozess um den gewaltsamen Tod zweier ukrainischer Soldaten in Murnau verzögert sich das Urteil gegen den angeklagten Russen. Weil der Verteidiger des Mannes beantragte, die Haarproben der Opfer untersuchen zu lassen, muss noch das Ergebnis des entsprechenden Gutachtens abgewartet werden, bevor der Prozess enden kann. Das Landgericht München II setzte zwei weitere Verhandlungstermine für den 7. und 14. März an.

    Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn eingeräumt, die beiden im Krieg verletzten Soldaten, die zur Behandlung ins oberbayerische Murnau gekommen waren, nach einem gemeinsamen Trinkgelage vor einem Einkaufszentrum getötet zu haben.

    Angeklagt ist er wegen Mordes - unter anderem aus Heimtücke. Und da setzt der Antrag seines Anwalts an. Er will die Haarproben untersuchen lassen, um nachzuweisen, dass die beiden Opfer, die zur Tatzeit ebenso wie der Angeklagte betrunken waren, so sehr an Alkohol gewöhnt waren, dass sie sich durchaus gegen den Angriff zur Wehr setzten konnten. Ohne den Nachweis eines Mordmerkmals könnte der Angeklagte nicht wegen Mordes verurteilt werden. Dann stünde Totschlag im Raum.

    Mordmotiv Ukrainekrieg?

    Die Anklage geht davon aus, dass der Russe die Ukrainer am 27. April 2024 nach einem Streit über den Krieg in der Ukraine erstach. Wegen des möglichen politischen Motivs hatte die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) der Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen übernommen. Sie sieht neben dem Mordmerkmal der Heimtücke auch das der niedrigen Beweggründe. Nach Darstellung des Angeklagten ging es bei dem Streit hingegen ausschließlich um Alkohol.

    Die 23 und 36 Jahre alten Soldaten waren wegen ihrer Kriegsverletzungen in der Unfallklinik Murnau operiert worden und körperlich stark eingeschränkt. Die drei Männer kannten sich lose und hatten mehrfach miteinander getrunken.

    Blumen erinnern an die beiden getöteten Ukrainer. (Archivbild)
    Blumen erinnern an die beiden getöteten Ukrainer. (Archivbild) Foto: Lukas Barth/dpa
    Der Angeklagte mit seinem Anwalt Uwe Paschertz (Archivbild).
    Der Angeklagte mit seinem Anwalt Uwe Paschertz (Archivbild). Foto: Peter Kneffel/dpa
    Zu einem Gottesdienst in deutscher und ukrainischer Sprache kamen auch viele Landsleute der Getöteten. (Archivbild)
    Zu einem Gottesdienst in deutscher und ukrainischer Sprache kamen auch viele Landsleute der Getöteten. (Archivbild) Foto: Lukas Barth/dpa
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