Es passiert immer wieder: Man freut sich das ganze Jahr auf den wohlverdienten Sommerurlaub, doch die Unterkunft entpuppt sich als Betrug. So erzählten es etwa bayerische Urlauber dem Donaukurier. Die siebenköpfige Familie hatte über ein führendes Buchungsportal eine Finca auf Mallorca gemietet, schreibt mallorcamagazin.com. Etwas später habe der Gastgeber des Ferienhauses eine alternative Unterkunft vorgeschlagen. Die bayerischen Touristen schlugen zu und überwiesen 5000 Euro. Der Vermieter war danach nicht mehr erreichbar: „Dann wurde uns klar, dass unser Ferienhaus weg war – genau wie unser Geld,“ sagte man dem Donaukurier.
Immer wieder kommt es zu Betrugsvorfällen bei der Buchung von Urlaubsunterkünften im Internet. Im Januar 2024 warnte der Verband Deutscher Ferienhaus Agenturen e.V. vor Ferienhausbetrug und hielt fest: „2023 so viele Betrugsseiten wie nie im Internet.“ Bei all den Buchungsportalen und Abwicklungsarten kann man schnell den Überblick verlieren und vor allem übersehen, welches Angebot seriös ist und bei welchem die Alarmglocken läuten sollten. Hier erfahren Sie, welche Betrugsmaschen es gibt, auf welche Warnzeichen Sie achten sollte und was Sie unternehmen können, wenn Sie befürchten, auf einen Betrug hereingefallen zu sein.
Übrigens: Es gibt drei Orte auf Mallorca, die unter Touristinnen und Touristen als besonders schön gelten und zehn Sehenswürdigkeiten, die sich am meisten lohnen.
Betrug bei Ferienhäusern: Welche Maschen wenden Betrüger an?
Verbraucherinnen und Verbraucher haben eine bestimmte Betrugsmasche bei der erfolgreichen Buchungsplattform booking.com 2023 an die Verbraucherzentrale gemeldet. Personen, die gerade eine Übernachtung über die Plattform gebucht haben, wurden im Anschluss aufgefordert, noch einmal ihre Zahlungsdaten zu verifizieren. Der Link, unter dem die Daten eingegeben werden sollten, führte zu einer externen Seite. Hinter dem angeblichen Hotel oder Hostel, das sich auf Plattformen wie Whatsapp meldete, verbargen sich aber Kriminelle, die versuchten an Kreditkartendaten zu gelangen.
Booking.com stritt gegenüber der Verbraucherzentrale ab, dass etwa durch ein Sicherheitsleck der Website Betrüger ins Buchungssystem gelangen könnten. Dort geht man davon aus, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hotels und Unterkünften über sogenannte Phishing-Links ungewollt Zugang gewähren. Phishing geht laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik so: Man bekommt eine E-Mail, die getarnt ist als E-Mail des seriösen Bankanbieters, Internetanbieters oder anderen Diensten. Oft sehen die Mails denen der richtigen Dienste zum Verwechseln ähnlich. Klickt man dann auf einen Link in der E-Mail ist es oft schon zu spät. Dort wird man aufgefordert, sein Passwort oder andere vertraulichen Informationen noch einmal zu „verifizieren“. So gelangen Betrüger an Zugangsdaten.
Betrugsversuche werden derVerbraucherzentrale auch bei anderen Portalen gemeldet: Eine Nutzerin der Plattform AirBnB berichtete, dass ein Gastgeber sie aufforderte, die Buchung auf booking.com abzuschließen und ihr einen Link zuschickte. Ihr fiel auf, dass die Domain des Links nicht identisch mit der von booking.com war. Außerdem gibt es Fake-Angebote nicht nur auf den großen Buchungsplattformen: Sie werden auch in den sozialen Medien geteilt und Betrüger bauen sogar minutiös die Internetseiten seriöser Anbieter nach.
Betrug bei Ferienhäusern: Wann sollten Sie misstrauisch werden?
Laut verbraucherzentrale.de haben die meisten Fake-Angebote auf Buchungsportalen zwei Gemeinsamkeiten: Es handelt sich meist um besonders unglaubliche Schnäppchenpreise. Und der Anbieter verlange überwiegend das gesamte Geld im Vorfeld. Es gibt aber noch einige weitere Anzeichen, auf die man laut dem Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland und der Verbraucherzentrale achten kann:
- auffällig günstige Preise im Vergleich mit ähnlichen Angeboten
- hochprofessionell aussehende Bilder bei privat vermieteten Unterkünften
- die Ferienwohnung ist kurzfristig zu haben, auch in der Hauptsaison
- in den Beschreibungen der Ferienwohnung werden nur wenige Informationen angegeben
- Details zum Vermieter fehlen, es gibt nur eine E-Mail-Adresse oder Whatsapp-Nummer für den Kontakt
- auffällig wenig Bewertungen oder auffällig viele 5-Sterne-Bewertungen
- Sie werden zu Zahlung und Kommunikation außerhalb der Buchungsplattform aufgefordert
- viele grammatikalische Fehler im Mietvertrag
- Zahlung per globalen Transfer-Diensten wie Western Union
Betrug bei Ferienhäusern: Wie können Sie sich schützen?
Mit ein paar Sicherheitsvorkehrungen können sie verhindern, selbst bei der Buchung des Ferienhauses oder des Hotels Betrügern auf den Leim zu gehen. Einige Tipps hat etwa verbraucherzentrale.deverbraucherzentrale.de:
- Am wichtigsten: Kommunikation und Bezahlung ausschließlich über die Buchungsplattform selbst abwickeln. Wenn ein Anbieter versucht, Sie von der Website wegzulocken, sollten Sie sich auf keinen Fall darauf einlassen.
- Werfen Sie einen Blick auf die Bewertungen: Sind dort keine oder auffällig viele 5-Sterne-Bewertungen, lieber die Finger davon lassen
- Die Domains abgleichen: Die Internetadresse sollte identisch mit der des Original-Portals sein. Betrüger kaufen gerne Domains, die so ähnlich klingen.
- Klicken Sie auf Güte-Siegel, um herauszufinden, ob sich dahinter verifizierte Links befinden
Betrug bei Ferienhäusern: Was tun, wenn Sie auf einen Betrug hereingefallen sind?
Trotz hilfreichen Tipps, kann es passieren, dass man auf ein Fake-Angebot hereinfällt. Das Geld ist möglicherweise schon überwiesen, der Anbieter nicht mehr zu finden. In dem Fall sollten Sie schnell handeln. Was Sie dann noch machen können, ist sich mit dem Portal selbst und dem Verbraucherschutz in Kontakt zu begeben, um den Betrug zu melden. Dafür sollten Sie jeden Chatverlauf, jedes Dokument und jeden Anruf gut dokumentieren, um alles, was aus Ihrer Sicht passiert ist, nachzuweisen. Zusätzlich sollten Sie die Polizei kontaktieren.
Übrigens: Mallorca-Tourismus hat auch an anderen Stellen seine Schwierigkeiten. Manche Berichten von einem „Handtuch-Krieg“ auf der Insel und von einem starken Anstieg von Corona-Infektionen.
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