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70 Jahre Vierschanzentournee: Das waren die kuriosen und dramatischen Momente

Siege, Stürze und "Eddie the Eagle"

70 Jahre Vierschanzentournee: Das waren die kuriosen und dramatischen Momente

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    Michael Edwards, besser bekannt als "Eddie The Eagle" ging nach seinem Karrierende bei einem Showspringen zum Vierschanzentournee-start 2013 nochmals über eine kleine Schanze.
    Michael Edwards, besser bekannt als "Eddie The Eagle" ging nach seinem Karrierende bei einem Showspringen zum Vierschanzentournee-start 2013 nochmals über eine kleine Schanze. Foto: Daniel Karmann

    Mythos Vierschanzentournee. Beim alljährlich nach Weihnachten beginnenden Traditionsevent der Skispringer ist schon häufig Geschichte geschrieben worden. Nun steht in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen die 70. Ausgabe auf dem Programm. Ein Blick zurück:

    Historischer Triumph

    Am 6. Januar 2002 krönte Sven Hannawald vorzeitig seine Karriere. Der heute 47-Jährige gewann als erster Athlet alle vier Springen und trug sich damit ins Geschichtsbuch ein. Bundeskanzler Gerhard Schröder gratulierte, bei RTL sahen Millionen Menschen zu und an den eiskalten Anlagen warteten zahlreiche Fans schon ab dem Morgengrauen auf ihre Helden. Mit dem Vierfachsieg blieb Hannawald aber nicht alleine: 2017/18 wiederholte der Pole Kamil Stoch, der im Auslauf prompt von Hannawald umarmt wurde, das Kunststück. Ein Jahr später schaffte es auch der Japaner Ryoyu Kobayashi.

    Historischer Sprung: Sven Hannawald in Bischofshofen: Er gewann als erster Athlet alle vier Springen der Vierschanzentournee.
    Historischer Sprung: Sven Hannawald in Bischofshofen: Er gewann als erster Athlet alle vier Springen der Vierschanzentournee. Foto: Gindl Barbara/dpa

    Nach acht Sprüngen punktgleich

    Die Ausgabe 2005/06 ist deshalb in die Geschichtsbücher eingegangen, weil sich der Finne Janne Ahonen und der Tscheche Jakub Janda nach acht Sprüngen den Gesamtsieg teilen mussten. Das gab es davor und danach nie bei der Tournee. Auf jeweils 1081,5 Punkte kamen Tournee-Rekordsieger Ahonen und sein Rivale Janda. "Es gibt zwei Gesamtsieger und zwei 33 000 Euro teure Autos als Siegespreis", teilte der damalige Tournee-Sprecher mit. Auf einen geteilten Sieg in diesem Jahr könnten die Organisatoren sicher verzichten, denn erstmals gibt es 100 000 Schweizer Franken (rund 96 000 Euro) als Siegerpreisgeld.

    Janne Ahonen (r) und sein tschechischer Kollege Jakub Janda jubeln 2006 nach dem letzten Springen der 54. Vierschanzentournee im österreichischen Bischofshofen über ihren gemeinsamen Gesamtsieg.
    Janne Ahonen (r) und sein tschechischer Kollege Jakub Janda jubeln 2006 nach dem letzten Springen der 54. Vierschanzentournee im österreichischen Bischofshofen über ihren gemeinsamen Gesamtsieg. Foto: Matthias Schrader

    Die Tournee steigt (fast) immer

    Wegen eines Föhnsturms am berühmt-berüchtigten Innsbrucker Bergisel musste im Januar 2008 erstmals ein Tournee-Springen abgesagt werden. Nachgeholt wurde es kurz darauf in Bischofshofen, wo in jenem Jahr zwei Wettbewerbe abgehalten wurden. Immer wieder gab es auch Springen, wo wetter- und windbedingt nur ein Durchgang ausgetragen werden konnte. Dass es bei einer Vierschanzentournee nur drei Springen gab, ist noch nicht passiert.

    Schwere Stürze

    Das Finale 2015 in Bischofshofen wurde ein besonders tragisches. In der Qualifikation stürzte der Amerikaner Nicholas Fairall so schwer, dass er notoperiert werden musste und danach in den Rollstuhl gezwungen wurde. Am Folgetag erwischte es Olympiasieger Simon Ammann aus der Schweiz. Ammann erlitt eine Gehirnerschütterung und musste ins Krankenhaus gebracht werden, seine Karriere setzte der Routinier aber fort. Er ist heute noch aktiv.

    Drama in Bischofshofen: Der Amerikaner Nicholas Fairall stürzte schwer - er sitzt seitdem im Rollstuhl.
    Drama in Bischofshofen: Der Amerikaner Nicholas Fairall stürzte schwer - er sitzt seitdem im Rollstuhl. Foto: Daniel Karmann

    Ein Skispringer von der Insel

    "Eddie the Eagle", der mit bürgerlichem Namen Michael Edwards heißt, ist Kult. In den Achtzigerjahren sah der Brite eine TV-Übertragung der Tournee im Fernsehen und nahm sich daraufhin vor, selbst mal an dem Traditionsevent teilzunehmen. Der kleine Mann mit den dicken Brillengläsern hatte beinahe ein Abo auf den letzten Platz, doch seine Geschichte verkaufte sich hervorragend. 1989 stürzte er in Innsbruck, danach endete seine Karriere relativ abrupt.

    Er sorgte mit seinem Sprungstil für Furore: Eddie Edwards während der Olympischen Winterspiele in Calgary. Auch bei der Vierschanzentournee trat er an.
    Er sorgte mit seinem Sprungstil für Furore: Eddie Edwards während der Olympischen Winterspiele in Calgary. Auch bei der Vierschanzentournee trat er an. Foto: N. Bjorkman/dpa

    Drei Siege und dann Abreise

    An Yukio Kasaya aus Japan gab es bei der Tournee 1971/72 kein Vorbeikommen. Er gewann nacheinander die Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck. Doch dann reiste Japans Team vorzeitig ab, um sich auf die Olympischen Spiele in Sapporo vorzubereiten. Die Chance auf den historischen Vierfachsieg ließ Kasaya verstreichen, stattdessen staubte der Norweger Ingolf Mork den Gesamttriumph ohne Einzelsieg ab.

    Aktuelles zur Vierschanzentournee in Oberstdorf 2021 erfahren Sie hier.

    Free-TV oder Stream? Hier gibt es die Vierschanzentournee live zu sehen.

    Lesen Sie auch: Skispringer Karl Geiger aus Oberstdorf ist Weltmeister und Olympiasieger. Der Allgäuer Überflieger im Porträt: Familie, Frau, Tochter, Instagram und Vermögen.

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