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Allgäu Vertical: 220 Sportler wollen die Weltcup-Piste in Ofterschwang stürmen

Termin am Samstag

Allgäu Vertical: 220 Sportler wollen die Weltcup-Piste in Ofterschwang stürmen

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    Die Stirnlampe ist Pflicht: Erstmals wird das Allgäu Vertical in Bolsterlang ausgetragen.
    Die Stirnlampe ist Pflicht: Erstmals wird das Allgäu Vertical in Bolsterlang ausgetragen. Foto: Dominik Berchtold (Archivbild)

    Lange musste Axel Reusch in diesem Jahr nicht zittern. Der Schnee ist da, die Piste in Schuss – alles ist angerichtet für den Ansturm der Glühwürmchen. „Die Sorge war nur kurz da. In den vergangenen Jahren war es immer so, dass sich genug Leute darum kümmern, dass die Piste in gutem Zustand ist. Auch jetzt ist alles top“, sagt der Veranstalter des Allgäu Vertical. Und so gehen sie auch am Samstag wieder steil. Mit dem Startschuss um 18.15 Uhr geht das Skibergsteig-Event Allgäu Vertical am in seine siebte Auflage.

    Nach Anbruch der Dunkelheit machen sich über 220 Athleten mit Stirnlampen vom Auslauf der Weltcupstrecke auf den Weg, die Piste „falschherum“ in Angriff zu nehmen. Denn die Lampen sind Pflicht – für die Athleten, die mit den Fellen starten, ebenso wie für „Fußgänger“. Der Kälteeinbruch Mitte Januar sei „Goldwert“ gewesen, erklärt Reusch, weil vor allen Dingen in dieser Phase die Beschneiung vorgenommen werden konnte. „Sicherheit für den Start hatten wir ohnehin, aber optisch haben wir jetzt auch eine schöne Winterlandschaft. Das ist ein besseres Ambiente als ein weißes Band in matschigem Umfeld“, ergänzt Reusch. 50 Helfer – die Hälfte von Reusch gestellt, die andere vom Skiclub Ofterschwang sorgen fünf Wochen vor dem Weltcup der weltbesten Ski-alpin-Rennfahrerinnen am morgigen Samstag für einen perfekten Ablauf.

    "Der Vertical ist eine Herzensangelegenheit für mich." Veranstalter Axel Reusch

    Und der 52-jährige Burgberger weiß allen voran um die Bedeutung des Skibersteig-Events. „Der Vertical ist eine Herzensangelegenheit für mich – auch weil es deutschlandweit in dieser Form keine andere Veranstaltung gibt“, sagt Axel Reusch. Und auch wenn der Triathlet selbst neben der Organisation von Allgäu-Panorama-Marathon, Sonthofer Citylauf und dem Frühlingslauf vom „Aufwand her beim Vertical eine wahnsinnige Mehrarbeit“ vollbringt: „Der Allgäu Vertical ist ein Schmuckstück.“

    Das bestätigen die Teilnehmerzahlen und das Feedback der Athleten. Nach dem Rekord von 300 Finishern im ersten Jahr hat sich der Vertical bei „stabil über 200 Startern“ und bei etwas weniger Sportlern, die tatsächlich das Ziel erreichen, eingependelt. Zuletzt gab es immerhin einen Überschuss von 15 Prozent bei den Meldezahlen im zeitlichen Vergleich zu 2019. „Das Feedback von den Teilnehmern ist immer sehr positiv, fast euphorisch“, sagt Reusch und ergänzt mit Blick auf das Abflauen nach der Rekord-Premiere: „Das erste Jahr war ein großer Ausreißer – vielleicht war es auch vielen zu skurril.“ Grund zur Sorge gebe es aber nicht, der Vertical ist – gerade bei Athleten in der Region – beliebter denn je.

    Sturm der "Glühwürmchen" in Ofterschwang.
    Sturm der "Glühwürmchen" in Ofterschwang. Foto: Dominik Berchtold

    Und so wird auch heuer das „Who is who“ der Skimo-Szene über die Weltcup-Strecke hinauf zum Ofterschwanger Horn stürmen, sich ab dem Gipfel wieder bergab über die Märchenwiese stürzen, ehe ein weiterer Anstieg auf dem Weg zum Ziel an der Weltcup-Hütte wartet.

    Einer der Favoriten dürfte auch heuer wieder der Sieger von 2017, der Ostallgäuer Konrad Lex (Team Dynafit), sein. In der Historie des Verticals steht allerdings ein Name über allem: Quirin Schmölz. Der Dominator 2019 und Seriensieger der Vorjahre hatte bis zum Donnerstagabend zwar noch nicht gemeldet. Für Reusch aber kein schlechtes Zeichen: „Das ist nicht ungewöhnlich, weil die Guten oft bis kurz vor Schluss noch warten.“ Sollte der Missener starten, ist er der Mann, den es zu schlagen gilt: Schmölz ist Streckenrekordhalter mit sagenhaften 24:05 Minuten as dem Jahr 2016. Seine Jäger werden unter anderem der Hindelanger Marc Dürr (Allgäu Outlet Raceteam) und der Oberstdorfer Ausnahme-Läufer und APM-Ultra-Rekordhalter Jojo Klein aus Oberstdorf sein.

    Bei den Damen gehört Vorjahressiegerin Monika Carl vom Sport Haschko Team auch heuer zu den favorisierten Athletinnen. Gute Karten auf die Spitze haben allen voran Alexandra Altmann (ehemals Hagspiel) aus Altmummen (Outlet-Raceteam) und Marie-Luise Heilig-Duventäster von der LG Welfen. So oder so wartet der Allgäu Vertical einmal mehr mit einem bunten Feld – mit Blick auf das Niveau ebenso wie auf die Herkunft. „Es ist nicht so, dass wir – wie beim Allgäu-Panorama-Marathon – 80 Prozent Externe haben, aber ein paar Exoten sind auch hier wieder dabei“, sagt Axel Reusch. „Aber das Schöne ist, dass es sich mischt. Wir haben nicht nur Vollgas-Helden am Start, sondern auch manche, die sich auf eine coole Nachtwanderung freuen.“

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