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Allgäuer Profi-Reiter und sein Schimmel sind ausgebremst

Corona-Krise

Allgäuer Profi-Reiter und sein Schimmel sind ausgebremst

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    Im vergangenen Jahr wurde Daniel Dassler mit seinem Schimmel Con Spirit zum "Masterhengst 2019" ausgezeichnet. Aufgrund der Platzierungen in den Springturnieren und den erfolgreichen Nachkommen in der Zucht holten sie den Titel.
    Im vergangenen Jahr wurde Daniel Dassler mit seinem Schimmel Con Spirit zum "Masterhengst 2019" ausgezeichnet. Aufgrund der Platzierungen in den Springturnieren und den erfolgreichen Nachkommen in der Zucht holten sie den Titel. Foto: Stefan Lafrenz

    Im vergangenen Herbst gewann Daniel Dassler aus Buchenberg beim Weltcup-Turnier in Stuttgart mit seinem Pferd, Con Spirit, den Titel „Master Hengst 2019“. Es war einer der größten Erfolge in seiner Karriere. Nun läuft nichts mehr: Keine Turniere, keine Reitstunden – nichts fand mehr statt. Dassler und sein Schimmelhengst aus Buchenberg wurden wegen der Corona-Krise gestoppt. Auch sein Gestüt Gut Buchenhof war in den vergangenen Wochen wie ausgestorben. „Nur selten haben so wenige Menschen meinen Hof besucht“, sagt der 39-jährige Profi-Reiter. Das sei eine seltsame Situation für ihn. Doch nun gibt es einen kleinen Lichtblick für Dassler.

    Lockerungen im Reitsport ab dieser Woche

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat mitgeteilt, dass es seit Montag wieder erlaubt ist kontaktlosen Sportarten im Freien nachzugehen. Dazu gehört auch Reiten. „Das ist eine große Erleichterung“, sagt Dassler. In den kommenden Tagen startet er wieder den Reitunterricht – an der frischen Luft. Wie in den vergangenen Wochen herrschen auf seinem Gestüt weiterhin erhöhte Hygienemaßnahmen. Der Mindestabstand wird eingehalten, im Stall wird Mundschutz getragen. „Ich freue mich, dass es wieder losgeht. Es hat mir gefehlt. Nun kommt wieder ein bisschen Leben auf den Hof.“

    Seit Beginn der Pandemie kein Unterricht mehr

    Seit den Beschränkungen Anfang März gab Dassler keine Reitstunden mehr und auch das Deckgeschäft mit seinen Hengsten lief nicht sonderlich gut. „Normalerweise ist im Frühling am meisten los. Dieses Jahr hat es sich nicht so rentiert wie sonst“, sagt Dassler. Die Leute wären vorsichtig gewesen, seien verunsichert und hätten Termine lieber abgesagt. Die deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) gestattete zwar den Umgang mit Pferden, jedoch nicht zu Freizeitzwecken, sondern um die notwendige Versorgung und Bewegung der Tiere sicherzustellen. „Die Anwesenheitszeiten sowie die Anzahl der Menschen auf der Reitanlage waren so gering wie möglich zu halten“, sagt Dassler.

    Fast alle Turniere wurden bereits abgesagt

    Nicht nur der Unterricht fiel ins Wasser, sondern auch Dasslers Turnier-Saison. Wettbewerbe waren abgebrochen oder auf unbestimmte Zeit verschoben worden. „Es ist schade. Das ganze Jahr bereitet man seinen Hengst und sich auf die großen Turniere vor.“ Im Januar war er beim Turnier in Leipzig noch hervorragend platziert, dann kamen die Absagen. „Das hat alles auf den Kopf gestellt. Con Spirit fehlt jetzt ein ganzes Jahr“, sagt Dassler.

    Sein Schimmelhengst sei mit 14 Jahren im besten Alter für Turnier-Sport. „Die Pferde können ja nicht ewig solche Leistungen bringen. Wir hatten große Ziele für 2020.“ Die Weltcup-Turniere in Villach/Österreich, Hamburg und Wiesbaden standen für dieses Jahr im Fokus des 39-Jährigen. Ob der Wettbewerb in Hamburg stattfindet, das steht noch in den Sternen. Der Rest der Turniere fällt wohl aus.

    „Ich hoffe, dass sich die Lage bald entspannt, denn ich will dieses Jahr noch unbedingt Turniere reiten“, sagt Dassler. Auch Con Spirit könne es schon kaum erwarten, wieder über die Hindernisse unter Wettkampfbedingungen zu springen.

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