Jubel beim Kemptener Team Abt Sportsline im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM): Nico Müller gewann am Samstag, wurde am Sonntag Zweiter und führt überlegen die Gesamtwertung an. Teamkollege Robin Frijns wurde am Samstag Dritter, gestern Vierter. Gemeinsam sind sie auch in der Team-Wertung vorn.
Sheldon van der Linde mit BMW auf dem Vormarsch
Beim ersten von zwei Rennwochenenden auf dem Lausitzring machte ein Wahl-Kemptener auf sich aufmerksam: Sheldon van der Linde flitzte im BMW auf Platz zwei. „Ich bin unglaublich happy über mein erstes DTM-Podium. Im vergangenen Jahr in Zolder war ich schon mal nah dran, habe es dann aber in der letzten Runde noch verloren.“ Der 21-Jährige stammt aus Südafrika und lebt mit seinem Bruder Kelvin (fährt für Audi) seit Jahren im Allgäu. Er ist bekannt als abgebrühter Rennfahrer: „Diesmal habe ich alles rausgeholt, was drin war. Ich habe versucht, Nico Müller an der Spitze noch einzuholen, aber er war am Ende einfach einen Tick zu schnell.“ Nachdem BMW beim Saisonauftakt in Spa deutlich hinter Audi lag, machte das Team auf dem Lausitzring einen Schritt nach vorn. „Mein Fahrzeug war heute fantastisch“, bedankte sich van der Linde bei seinem Team. Am Sonntag verlor er bei 30 Grad Hitze den Reifenpoker und kam als Letzter ins Ziel. Dagegen gab es an der Spitze den knappsten Zieleinlauf der DTM-Geschichte. Müller wurde am Sonntag 0,089 Sekunden hinter René Rast Zweiter. „Ich habe den Start verpatzt“, sagt der Schweizer nach dem Rennen. „Das Rennen danach war sehr gut.“
Abt Sportline führt in der Fahrer- und Teamwertung
Die Wertung führt der 28-Jährige mit 100 Punkten vor Rast (61) und Teamkollege Frijns (58) an, van der Linde rangiert auf Platz sieben (26). In der Teamwertung liegt das Team Abt Sportsline um Sportdirektor Thomas Biermaier mit 158 Punkten klar in Führung vor Team Rosberg (95) und Team Phoenix (58).
Letzter DTM-Triumph 2009
Die DTM fährt insgesamt 18 Rennen an neun Wochenenden und bleibt auch am kommenden Wochenende auf dem Lausitzring nördlich von Dresden. Anfang September geht es nach Assen in die Niederlande, wo täglich 10 000 Zuschauer zugelassen sind. Das Saisonfinale ist Anfang November auf dem Hockenheimring geplant. Dann wollen die Äbte endlich wieder den Meister stellen. So wie zuletzt 2008 und 2009 als Timo Scheider gleich zwei Mal die DTM für sich entschied. Danach kamen Mattias Ekström und zuletzt Nico Müller nicht über Platz zwei hinaus. Nach dem angekündigten Rückzug von Audi aus der DTM wollen sich die Äbte standesgemäß verabschieden. Biermaier hatte vor zwei Wochen angekündigt: „Wir wollen gewinnen.“