Was für ein Saison-Auftakt für Lauf-Ass Kevin Key aus Betzigau! Der 28-Jährige ging am vergangenen Wochenende bei einem Leichtathletik-Wettkampf in Regensburg über 3000 Meter an den Start und verbesserte seine persönliche Bestzeit auf dieser Strecke gleich um knapp sieben Sekunden – von 8:24 Minuten auf 8:17. „Die Bedingungen waren ideal. Es war nicht zu warm, windstill noch dazu. Und das Teilnehmerfeld war sehr schnell“, erzählt Key, der in der Gesamtwertung damit Elfter wurde. Bei den Wettbewerben seines Vereins, der LG Telis Regensburg, trafen sich zum ersten Mal nach der monatelangen Corona-Zwangspause Deutschlands Top-Läufer zum Leistungsvergleich. Und die Rekorde purzelten. Schnellster Mann über 3000 Meter war Keys Vereinskamerad Simon Boch, der erstmals in seiner Karriere unter der Acht-Minuten-Marke blieb (7:56).
Key ist die große Freude über seine neue Rekordzeit auch Tage danach noch anzumerken. Dabei begann das Jahr 2020 für ihn alles andere als optimal. Denn im Januar beim Trainingslager in Portugal plagten ihn Schmerzen an der Achillessehne. „Das war kein guter Auftakt. Ich hatte damit auch bis Ende März zu kämpfen. Erst dann konnte ich wieder ins Grundlagen-Training einsteigen“, sagt der Betzigauer, der seit einigen Jahren in Regensburg trainiert. Unter anderem mit Olympia-Teilnehmer Philipp Pflieger.
Nebenbei schreibt er an seiner Masterarbeit
Dann hat er es aber krachen lassen. Key hat knackige Trainingsläufe absolviert, mit Strecken bis zu 40 Kilometern. Und nebenbei hat er seine Masterarbeit geschrieben. „Ich hatte einen guten Rhythmus und einen sehr strukturierten Tag“, meint er lachend. Zwei Einheiten standen täglich auf dem Plan, pro Woche kam er auf neun bis zehn Trainingsläufe. Key sagt: „Ich bin also sehr schnell wieder reingekommen.“ Ab und an absolvierte er auch spezifische Einheiten, ausgerichtet auf einen Start über 3000 Meter. Einheiten, bei denen jeder Hobbyläufer wohl vor Neid erblassen würde: mit einem Kilometerschnitt von 2:45 Minuten. „Für mich als Langstreckenläufer sind 3000 Meter schon recht kurz. Aber mein Trainer sagt immer, dass es eine wichtige Voraussetzung für Langdistanzen sei, auch diese Strecke schnell laufen zu können“, erzählt der 28-Jährige.
Jetzt wagt er sich an die Marathon-Distanz
Möglicherweise kommt ihm das schon am nächsten Wochenende zugute. Dann startet Key bei einem Bahn-Wettkampf über 10 000 Meter. Sein Fernziel ist gar die Marathondistanz über 42,195 Kilometer. „Da habe ich bislang noch gar keine Zeit stehen“, meint er. Die Marke von 2:20 Stunden will er dann auf jeden Fall unterbieten. Das scheint für einen der besten Allgäuer Ausdauersportler zu packen zu sein: Beim Halbmarathon in Barcelona lief er im Februar vergangenen Jahres in 1:06:01 Stunden persönliche Bestzeit. Es war die zweitschnellste Zeit, die jemals einem Allgäuer über die Distanz von 21,1 Kilometern gelungen ist.