DTB-Präsident Ulrich Klaus: „Selbstverständlich unterstützt der DTB eine so verdienstvolle Fed Cup-Spielerin wie Julia Görges. Darum sind wir der Anfrage von Jens Gerlach um Freigabe aus seinem Vertrag nachgekommen.“
Seit Januar 2018 war Gerlach Kapitän der Fed-Cup-Mannschaft und somit eine Art Bundestrainer. Vor seiner Tätigkeit beim DTB war er bereits als Coach auf der WTA-Tour unterwegs, betreute unter anderen die Russin Anastasia Myskina, die er 2004 zum French Open-Titel führte. Gerlach: „Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, mit dem Team zusammenzuarbeiten, und ich nehme viele unvergessliche Erinnerungen mit. Bedanken möchte ich mich beim DTB, der meinem Wunsch um Freistellung nachgekommen ist.“ Gerlach hatte seinen Vertrag als Fed-Cup-Kapitän erst vor Kurzem verlängert und erklärt, er konzentriere sich nach seinem Kurzzeit-Job mit Görges bereits voll auf die Fed-Cup-Partie in Brasilien im Februar.

Zusammenarbeit funktioniert
Am Montag habe er sich aber dazu entschieden, „die sehr interessante Aufgabe“ als Görges-Coach in Vollzeit zu übernehmen. Görges, aktuell die Nummer 28 der Welt, hatte sich nach den US Open, also vor einigen Wochen nach nur wenigen Monaten von ihrem kompletten Team um Trainer Sebastian Sachs getrennt und gefragt, ob Gerlach ihr bei den Turnieren in Linz und Luxemburg helfen könne.
2020 könnte ein gutes Jahr für Jule werden.Jens Gerlach
„Der Deutsche Tennis-Bund hat das möglich gemacht, und so war ich mit ihr unterwegs“, sagt Gerlach, dessen Aufgabenfeld breit gefächert war. „Es ging darum, einfach für sie da zu sein, die Trainings zu gestalten, sie auf die Gegnerinnen einzustellen und auch das On-Court-Coaching zu machen.“
Auch im Allgäu aktiv bleiben
Während dieser Zeit habe er festgestellt, dass die Zusammenarbeit wunderbar funktioniert „und noch noch etwas in mir schlummert“. „2020 könnte ein gutes Jahr für Jule werden.“ Die 30-jährige Görges, die in Luxemburg ins Fianel kam, sieht das offenbar ähnlich. „Ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird und glaube, dass wir großen Erfolg zusammen haben können“, teilte die Wimbledon-Halbfinalistin von 2018 in den sozialen Medien mit.
Und trotz des künftig wohl kaum weniger vollen Terminkalenders als bisher will Gerlach auch noch im Allgäu aktiv bleiben. Wenn es die Zeit zulässt, trainiert er unter anderem den Schwangauer Tennis-Nachwuchs. „Mir macht die Arbeit mit den Kindern viel Freude“, sagt Gerlach mit einem Lächeln. Und sollte es die Zeit einmal nicht zulassen, habe er einen guten Stab, bei dem die Talente in besten Händen seien. Dieses Gefühl soll nun auch Julia Görges bei Gerlach haben.