Am Wochenende tippten sich viele Allgäuer Fußballer in den unzähligen Handy-Chats der Sportvereine die Finger wund. Bei Vereinsvorsitzenden und Trainern klingelten die Telefone beinahe im Minutentakt. Heftig wurde darüber diskutiert, wie das, was seit Montag offiziell wieder erlaubt ist, in der Praxis umgesetzt werden kann. Denn nicht nur der kontaktfreie Individualsport darf nun wieder ausgeübt werden. Auch Mannschaften ist Training recht überraschend schon wieder erlaubt. Der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) hatte als Dachverband mit diesem Anliegen im bayerischen Innenministerium offenbar Gehör gefunden. Fachverbänden wie dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) wurde das am späten Freitagabend in einer Videokonferenz mitgeteilt. „Ich fühle mich ein bisschen überrannt. Erst wird alles in den Boden gestampft und dann soll es von heute auf morgen wieder losgehen“, sagt Armin Buchmann, Vorsitzender des FC Memmingen. Für ihn ist klar: Beim Regionalligisten, dem ranghöchsten Verein im Allgäu, wird nichts überstürzt. Wohl durchdacht und in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt will man zunächst einmal ein Konzept für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs erstellen und die hygienischen Voraussetzungen auf der städtischen Sportanlage schaffen. „Schließlich geht es auch um Haftungsfragen“, meint Buchmann. Klar ist andererseits aber auch: Der interne Druck nimmt gerade im Jugendbereich zu. Buchmann erklärt: „Da müssen wir uns Lösungen überlegen, sonst könnten wegen gezahlter Ausbildungsentschädigungen möglicherweise Regressforderungen von Eltern drohen.“
Allgäu-Dribbler