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Auf diese Sportler ist Sonthofen zu Recht stolz

Jubel bei Sportgala

Auf diese Sportler ist Sonthofen zu Recht stolz

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    Sonthofens Sportler des Jahres 2017 – Die Mannschaft 2017, die AllgäuStrom Volleys mit (hinten, von links) Loraine Neumann, Veronika Majova, Tamara Zeller, Franca Blanz, Nadine Burbrink, Trainer Andreas Wilhelm, Manager Achim Flick. (Vorne) Leonie Schmidle ist Jugendsportlerin, Selina Jörg Sportlerin und Hamza Bakircioglu Sportler 2017.
    Sonthofens Sportler des Jahres 2017 – Die Mannschaft 2017, die AllgäuStrom Volleys mit (hinten, von links) Loraine Neumann, Veronika Majova, Tamara Zeller, Franca Blanz, Nadine Burbrink, Trainer Andreas Wilhelm, Manager Achim Flick. (Vorne) Leonie Schmidle ist Jugendsportlerin, Selina Jörg Sportlerin und Hamza Bakircioglu Sportler 2017. Foto: Dominik Berchtold

    Wenn Olympia-Helden auf Weltrekordhalter treffen, wenn der Bodensee zum Baggersee wird und Fußballspieler beim Torwandschießen über ihre Bürgermeister-Kandidatur sprechen - dann kann es nur ein besonderes Fest werden. Bei der dritten Sonthofer Sportgala gaben sich auch heuer die großen Namen des Oberallgäuer Sports die Klinke in die Hand.

    Der Sportredakteur des Allgäuer Anzeigeblattes, Ronald Maior, führte als Moderator an der Seite von Sonthofens Sportreferent Christian Feger charmant durch den Abend im Haus Oberallgäu. Für beste Unterhaltung sorgte Maior bereits, als er bei der Anmoderation kurzerhand Hamza Bakircioglus Schwimm-Weltrekord vom Bodensee in den "Baggersee" verlegte - ein sympathischer Versprecher zu Beginn eines rundum gelungenen Abends. "Bei der Sportstadt Sonthofen geht mir heute das Herz auf", eröffnete der BLSV-Kreisvorsitzende Benno Glas, der mit Bürgermeister Christian Wilhelm als Ehrungspate fungierte. Auch in diesem Jahr bildete die traditionelle Sportlerehrung einen Teil der Gala.

    Nach den Ehrenurkunden für schwäbische Meister nahmen Tanja und Florian Kennerknecht gemeinsam mit ihren MSG-Teamkollegen die bronzene Ehrenmedaille als schwäbische Meister entgegen und schwärmten von ihrem Vorbild, dem Rettenberger Formel-2-Piloten Maximilian Günther. Der 20-Jährige selbst war beim Rennen in Baku, erhielt später aber ebenfalls eine Ehrenmedaille in Gold für seine Leistungen im Motorsport.

    Helden der zweiten Reihe

    Doch nicht nur erfolgreiche Athleten sollten im Fokus stehen - auch die "Helden der zweiten Reihe", Ehrenamtliche im Hintergrund. Die im Vorjahr eingeführte "Ehrenmedaille des Sports" des Allgäuer Anzeigeblattes fand auch heuer einen verdienten Preisträger: Ludwig Gersch, Skiclub-Sportkoordinator und TSV-Sonthofen-Urgestein, seit 28 Jahren Abnehmer des Sportabzeichens, erhielt die "Ehrenmedaille" in Glas von Verlagsleiter Peter Fuchs für sein Engagement.

    Großes Engagement zeigten auch die 500 Zuschauer im Haus Oberallgäu, als sie von Moderator Ronald Maior gebeten wurden, aufzustehen und sich erst dann wieder zu setzen, wenn sie eine von ihm gestellte Frage verneinen mussten. Der interaktive Programmpunkt sorgte für heitere Stimmung im Saal und gezielte Fragen selektierten schlussendlich das Trainergespann des 1. FC Sonthofen, Esad Kahric und Andreas Maier. Das Trainerduo des Bayernligisten wurde auf der Bühne unter langem Applaus verabschiedet - beide verlassen den Club im Sommer nach acht, bzw. viereinhalb Jahren. Und Maier ließ sich in "einem schwachen Moment" doch dazu hinreißen, über seine Kandidatur als Bad Hindelanger Bürgermeister zu berichten.

    Doch die letzte Herausforderung in Sonthofen, das Trainermatch in Form eines Torwandschießens, verlor der Mittelfeldchef. Esad Kahric entschied das Duell unter tosendem Beifall mit 1:0 für sich.

    Das abwechslungsreiche Programm machte die Sportgala schnell zu mehr, als einer reinen Würdigung sportlicher Leistungen. So bedankte sich Segler Philipp Buhl per Videobotschaft aus Frankreich für seine goldene Ehrenmedaille und die Nominierung zum Sportler des Jahres. Aufgrund technischer Probleme 2017 verzichteten die Moderatoren dieses Mal bewusst auf eine Skype-Schaltung ins Ausland.

    Ich habe für den Europacup schließlich deutlich mehr trainiert als für Mathe.Slalom-Europacup-Starter Fabian Himmelsbach über die Anspannung vor seinem bevorstehenden Mathe-Abi

    Auf den grünen Sesseln der "goldenen Runde" nahmen die übrigen Preisträger Platz: Schützin Irene Hasemann, Turn-Ass Timur Tokat und Kraftdreikämpfer Dietmar Zint. Für die Lacher allerdings sorgte das Slalom-Juwel Fabian Himmelsbach. "Wird spannend", fasste der 18-Jährige seine Mathe-Abiturvorbereitung zusammen. Auf die Frage, ob er seine ersten Europacup-Einsätze nicht etwas spannender fände, als das bevorstehende Matheabitur, verneinte der neue B-Kaderathlet des DSV: "Ich habe für den Europacup schließlich deutlich mehr trainiert als für Mathe." Himmelsbach erhielt mit den drei Genannten die Ehrenmedaille in Gold. Kraftdreikämpfer Dietmar Zint war nach neunjähriger Pause 2017 in den Leistungssport zurückgekehrt, um sich nach einem schweren Autounfall mit dem Kraftsport selbst zu therapieren. Ein Paradebeispiel für die Kraft des Sports war sein Weltrekord 2017 - unabhängig von Platzierungen.

    Im Zeichen von Pyeongchang

    Gehörige Kraft benötigten auch die Teilnehmer der abschließenden Olympia-Talkrunde. Knapp 600 Gramm trugen Snowboarderin Selina Jörg und Eishockey-Nationaltorwart Dennis Endras in Form ihrer Silbermedaillen auf die Bühne. Stefan Schaidnagel, Sportdirektor beim DEB, wartet noch auf sein Edelmetall: "Meine Medaille befindet sich noch im Bayerischen Wald und wird dort für die übrigen Teammitglieder kopiert", sagte der 37-Jährige. Das Trio plauderte aus dem persönlichen "Olympia-Nähkästchen" - für Jörg, Endras und Schaidnagel, auch zwei Monate nach Pyeongchang merklich ein Karriere-Glanzlicht.

    Der Höhepunkt der Gala war auch 2018 die Bekanntgabe der Sportler des Jahres. Über 2.500 Stimmen waren beim Voting in den vier Kategorien eingegangen. "Wir haben drei Stimmen aus Afrika und eine aus Mexiko erhalten", berichtete Maior amüsiert: "Einer hat auch für Robert Lewandowski gestimmt. Wir recherchieren momentan noch seine Verbindung zu Sonthofen."

    Fußballerin Leonie Schmidle gewann mit großem Abstand und mit den meisten Stimmen überhaupt bei der Wahl die Premiere in der Kategorie "Jugendsportler des Jahres". Die 14-Jährige vom 1. FC Sonthofen spielt seit Sommer 2017 in der U17 II des FC Bayern München und gilt als eines der größten Talente im bayerischen Damenfußball.

    Im vierten Anlauf habe ich die Bodensee-Querung geschafft. Nach 67 Kilometern und einer Gesamtzeit von 30:44 Stunden.Extremschwimmer Hamza Bakircioglu

    Bei den Frauen gewann Selina Jörg die Abstimmung, die im vergangenen Jahr Heidrun Besler für sich entschieden hatte. Mannschaft des Jahres wurden die Titelverteidiger, die AllgäuStrom Volleys Sonthofen, 2017 Meister der 2. Bundesliga. Langstreckenschwimmer Hamza Bakircioglu (45) beeindruckte das Publikum nach seiner Wahl zum "Sportler des Jahres" mit seiner außergewöhnlichen Leistung. Über fünf Jahre trainierte er auf den Weltrekord hin, "blockierte" 24 Stunden lang das Schwimmerbecken im Wonnemar und gewöhnte sich im Sonthofer Baggersee an eisige Temperaturen. "Im vierten Anlauf habe ich die Bodensee-Querung geschafft. Nach 67 Kilometern und einer Gesamtzeit von 30:44 Stunden", schloss Hamza Bakircioglu, ehe Raunen, gefolgt von anerkennendem Jubel den Saal füllte.

    Ob bei großen Talenten, bei den ehrenamtlichen Säulen oder den Profis - die Sportgala zeigte 2018 einmal mehr die Vielseitigkeit der Sonthofer Athleten. Und lebte vor, mit welcher Leidenschaft die ganze Stadt hinter ihrem Sport steht.

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