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Auf einem anderen Planeten: Die "Äbte" sind Formel-E-Champions

Jubel in Kempten

Auf einem anderen Planeten: Die "Äbte" sind Formel-E-Champions

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    Daniel Abt und Lucas di Grassi gewannen die Team-Wertung bei der Elektrorennserie Formel E. Nach dem Finale in New York feierte das Team ausgelassen. Mit dabei waren auch Daniels Freundin Nadine (Mitte mit Pokal) und sein Vater Hans-Jürgen Abt (hinten in der Mitte im schwarzen Shirt).
    Daniel Abt und Lucas di Grassi gewannen die Team-Wertung bei der Elektrorennserie Formel E. Nach dem Finale in New York feierte das Team ausgelassen. Mit dabei waren auch Daniels Freundin Nadine (Mitte mit Pokal) und sein Vater Hans-Jürgen Abt (hinten in der Mitte im schwarzen Shirt). Foto: Michael Kunkel/Audi

    Es waren emotionale Momente auf beiden Seiten des Atlantiks. Daniel Abt und Lucas di Grassi entschieden in New York erstmals die Team-Wertung der Formel E für sich und feierten ausgelassen am Hudson River. Zeitgleich war Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier mit dem DTM-Team in Holland am Start und verfolgte das Finale der Elektrorennserie am Bildschirm: "Ich wäre so gern dabei gewesen. Jetzt bin ich unheimlich stolz auf Daniel."

    Der 25-jährige Allgäuer stand am Wochenende gleich zwei Mal auf dem Podium, wurde am Samstag Zweiter und am Sonntag Dritter, jeweils hinter seinem Teamkollegen und Ex-Weltmeister Lucas di Grassi aus Brasilien. "Alle in der Garage, in Neuburg und in Ingolstadt haben sich diesen Titel so sehr verdient. Das ganze Team hat hart gearbeitet und uns ein tolles Auto gegeben", jubelte Abt.

    Alle in der Garage, in Neuburg und in Ingolstadt haben sich diesen Titel so sehr verdient. Das ganze Team hat hart gearbeitet und uns ein tolles Auto gegeben.Formel-E-Pilot Daniel Abt

    "So eine Team-Wertung zu gewinnen, ist gigantisch", sagt Biermaier. Zur Halbzeit der Saison hatte er zusammen mit Abt-Technikchef Florian Modlinger zur Pressekonferenz ins Motorsportzentrum in Kempten geladen und verkündete: "Wir wollen die Teammeisterschaft gewinnen und mit beiden Fahrern aufs Podium." Zu diesem Zeitpunkt war das Team von Audi Sport Abt Schaeffler noch weit von der Spitze entfernt.

    It's up to you, New York, New York: Die Audi-Piloten Luca di Grassi (vorne) und Daniel Abt dominierten das Formel-E-Wochenende vor der Skyline von Manhattan.
    It's up to you, New York, New York: Die Audi-Piloten Luca di Grassi (vorne) und Daniel Abt dominierten das Formel-E-Wochenende vor der Skyline von Manhattan. Foto: Michael Kunkel/Audi

    In schwierigen Zeiten an sich geglaubt

    In den ersten vier Rennen sammelte di Grassi keinen einzigen Punkt, Abt nur zwölf. Dabei hatte der an seinem 25. Geburtstag in Hongkong gewonnen, doch der Sieg wurde ihm wegen eines Formfehlers aberkannt. Dafür setzte sich der Sohn von Hans-Jürgen Abt in Mexiko und beim Heimrennen in Berlin durch und wurde am Ende Gesamt-Fünfter. Lucas di Grassi stand ab den Rennen in Argentinien sieben Mal in Folge auf dem Podium, gewann in Zürich und das erste Rennen in New York. Am Ende wurde er Vize-Weltmeister. "Wir glauben immer an uns", erklärt Biermaier den Erfolg. Gerade in schwierigen Zeiten zeige sich der wahre Charakter eines Teams. Beide Fahrer hätten sich in vier Jahren Formel E zu absoluten Siegfahrern entwickelt. Die Konkurrenz sagte in New York sogar, Audi sei "auf einem eigenen Planeten gefahren".

    Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier verfolgte den Triumh aus der Ferne, aber nicht minder euphorisch.
    Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier verfolgte den Triumh aus der Ferne, aber nicht minder euphorisch. Foto: Ralf Lienert

    "Bei Daniel sind gerade in dieser Saison großer Willen und Ehrgeiz sichtbar geworden", sagt sein Sportchef. Dass es auch innerhalb des Teams einmal knirschen kann, sahen die Zuschauer am Samstag, als di Grassi einen kleinen Fehler von Abt zum Überholen und damit zum Sieg für sich nutzte. Abt schmollte erst einmal eine ganze Weile und verweigerte Interviews.

    Im Dezember startet die neue Saison mit neuen Autos

    "Der Team-Titel ist für uns Ansporn für die kommende Saison", sagt Biermaier. In der fünften Saison, die im Dezember in Riad/Saudi-Arabien beginnt, starten alle Teams wieder von vorn. Bislang musste jeder Fahrer nach der Halbzeit des Rennens sein Auto tauschen, weil die Batterie leer war. Künftig fahren alle nur noch mit einem Wagen und neuen Akkus.

    Die 60 Gäste, die Sport-Marketingleiter Harry Unflath in New York betreute, bekamen einen ersten Eindruck vom neuen Flitzer. Technologiepartner Schaeffler lud auf eine der typischen New Yorker Dachterrassen ein und zeigte einen Prototyp des Audi e-tron FE05. Der wurde von Audi und Schaeffler zusammen mit dem Abt-Team in Kempten entwickelt. Im August und September stehen eine ganze Reihe von Testfahrten an.

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