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Auftritt von FIFA-Chef Infantino in Werbevideo von Saudi Arabien: Kritik von Amnesty

"Überschwängliche Lobeshymne"

Amnesty kritisiert Auftritt von FIFA-Chef in saudischem Werbevideo

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    Mohammed bin Salman, Kronprinz von Saudi-Arabien (links), Gianni Infantino, FIFA-Präsident, (Mitte) und Wladimir Putin, Präsident von Russland, stehen vor einem Spiel der Fußball-WM 2018 im Stadion in Moskau.
    Mohammed bin Salman, Kronprinz von Saudi-Arabien (links), Gianni Infantino, FIFA-Präsident, (Mitte) und Wladimir Putin, Präsident von Russland, stehen vor einem Spiel der Fußball-WM 2018 im Stadion in Moskau. Foto: Alexei Nikolsky, dpa (Archivbild)

    Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat einen Auftritt von FIFA-Präsident Gianni Infantino in einem Werbevideo Saudi-Arabiens kritisiert. Infantinos "überschwängliche Lobeshymne" auf die "vermeintlichen großen Fortschritte" des Landes seien nur schwer zu ertragen, sagte die Amnesty-Expertin für den Golf, Regina Spöttl, am Freitag. "Die Verantwortlichen von Sportveranstaltungen sollten sich von solchem Sportswashing nicht blenden lassen." So erwähne Infantino mit keinem Wort die "prekäre" Menschenrechtslage in Saudi-Arabien.

    Saudisches Sportministerium veröffentlichte Video von Infantino auf Twitter

    In dem am Donnerstag vom saudischen Sportministerium auf Twitter veröffentlichten Video ist Infantino bei einem Besuch in der historischen Stätte Dirijah im Westen der Hauptstadt Riad zu sehen. "Es ist eine erstaunliche Kulisse, es ist eine unglaubliche Geschichte", sagt der Schweizer. "Das ist es etwas, was die Welt besuchen und sehen sollte." In einer anderen Szene nimmt er an einem traditionellen saudischen Schwerttanz teil. Er lobt auch die Entwicklung des saudischen Sports. Es habe "viel Veränderung" gegeben, sagt Infantino. So gebe es in Saudi-Arabien jetzt Frauen-Fußball.

    Konservative Form des Islam in Saudi-Arabien praktiziert

    Das Königreich hatte in den vergangenen Jahren unter Führung von Kronprinz Mohammed bin Salman Reformen beschlossen, die die Gesellschaft liberalisieren und Frauen mehr Rechte geben. So dürfen Frauen nun auch in Saudi-Arabien Auto fahren. In Saudi-Arabien wird eine besonders konservative Form des Islam praktiziert.

    Die saudische Führung geht zugleich mit harter Hand gegen Menschenrechtler und andere Kritiker vor. So wurde die prominente Frauenrechtlerin Ludschain al-Hathlul Ende Dezember zu fast sechs Jahren Haft verurteilt. Kritiker liefen Gefahr "verhaftet, gefoltert und in unfairen Gerichtsverfahren zu hohen Haftstrafen und anschließendem Reiseverbot verurteilt zu werden", erklärte Spöttl.

    Lesen Sie auch: Infantino nutzt die Video-Bühne: "Alles ist gut".

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