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Betrug in der virtuellen Formel E: Audi wirft Daniel Abt raus

Motorsport

Betrug in der virtuellen Formel E: Audi wirft Daniel Abt raus

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    Daniel Abt wird mit sofortiger Wirkung suspendiert.
    Daniel Abt wird mit sofortiger Wirkung suspendiert. Foto: Ralf Lienert

    Daniel Abt fuhr sein Auto im Qualifying und im Rennen beim fünften Event der "Race at Home"-Challenge am 23. Mai nicht selbst. Er ließ seinen Boliden von einem Sim-Racer, also einem professioneller E-Sport-Rennfahrer lenken. Der 27-jährige Allgäuer entschuldigte sich am folgenden Tag direkt dafür und akzeptierte die Disqualifikation.

    Jetzt gab Audi-Pressesprecher Daniel Schuster ein Statement ab: „Integrität, Transparenz und die konsequente Einhaltung geltender Regeln haben für Audi oberste Priorität - dies gilt ausnahmslos für alle Aktivitäten, an denen die Marke beteiligt ist. Aus diesem Grund hat Audi Sport beschlossen, Daniel Abt mit sofortiger Wirkung zu suspendieren.“

    • Am Dienstagabend exklusiv: Daniel Abt nimmt Stellung.

    Der Audi von Daniel Abt fuhr im virtuellen Rennen am Samstag auf Platz 3:

    „Ich frage mich, ob es wirklich Abt war, der gefahren ist", wunderte sich nach dem Rennen am Samstag unter anderem Stoffel Vandoorne. Der Belgier hatte sich zuvor rundenlang auf dem virtuellen Kurs in Berlin-Tempelhof mit dem Audi-Fahrzeug mit der Startnummer 66 duelliert, der letztlich auf Platz drei ins Ziel kam.

    Der Skandal wurde einen Tag später bekannt: Abt steuerte den virtuellen Boliden nicht selbst, sondern überließ E-Sport-Profi Lorenz Hörzing das Steuer. Hörzing startete kurz zuvor im „Challenger“-Feld der „Race at Home Challenge“ und erreichte dabei den sechsten Platz. Der Österreicher wurde ebenfalls disqualifiziert und für alle übrigen Läufe der E-Sports-Meisterschaft gesperrt.

    Einer der erfahrensten Rennfahrer im Feld

    Der Allgäuer Daniel Abt gehört in der „echten“ Formel E mit 63 Einsätzen und zwei Siegen zu den erfahrensten Rennfahrern. Doch im Simulator blieb er bislang glücklos und reichte nun sein Lenkrad an Hörzing weiter: „Ich habe es nicht so ernst genommen, wie ich es hätte tun sollen. Ich bin mir bewusst, dass mein Vergehen einen bitteren Beigeschmack hat, aber es war nie in böser Absicht gemeint." Sein Vertrag mit Audi war nach einigen Diskussionen um seine Leistung noch im Sommer 2019 verlängert worden.

    Durch die Suspendierung von Abt wird nun in der Formel E, die wegen der Coronavirus-Krise ebenfalls aussetzt, ein Cockpit neben dem früheren Formel-E-Weltmeister Lucas di Grassi (Brasilien) frei. "Wir haben einen großen Fahrerpool", sagte Daniel Schuster der Deutschen Presse-Agentur. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

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