Sportvorstand Fredi Bobic wird den Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt einem Bericht der ARD-"Sportschau" zufolge im Sommer vorzeitig verlassen. "Ich brauche gar nicht groß rumeiern. Ich hab' vor einem Jahr bereits schon, also vor Corona, den Wunsch geäußert, den Verein im Sommer 2020 zu verlassen", sagte Bobic laut der ARD in der Sendung "Sportschau Thema", die am Dienstag um 23.00 Uhr ausgestrahlt werden sollte. Wegen der Corona-Krise sei er noch ein Jahr länger geblieben. Die Eintracht reagierte irritiert.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Philip Holzer, bestätigte zwar Gespräche - nicht aber, dass bereits eine Entscheidung gefallen sei. "Wir haben verabredet, entsprechende Gespräche über einen Verbleib oder einen vorzeitigen Wechsel zu führen und darüber im Sinne des sportlichen Erfolgs der Eintracht absolutes Stillschweigen zu wahren", sagte Holzer einer Club-Mitteilung zufolge. "Die Gespräche sind gegenwärtig noch nicht abgeschlossen und werden erst nach der nächsten Aufsichtsratssitzung Mitte März fortgesetzt."
Fredi Bobic hat als Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt große Erfolge gefeiert
Der Vertrag des früheren Nationalspielers bei den Hessen lief eigentlich noch bis 2023. Als möglicher neuer Verein des einstigen Stürmers wird Medienberichten zufolge Frankfurts Ligakonkurrent Hertha BSC gehandelt. Holzer sagte zum Ablauf, Bobic sei vor drei Wochen auf ihn zugekommen und habe ihn über seine Überlegungen, den Club vorzeitig zu verlassen, informiert.
Bobic arbeitet seit 2016 bei der Eintracht und hat mit den Frankfurtern große Erfolge gefeiert. 2018 gewannen die Hessen den DFB-Pokal im Finale gegen den FC Bayern, 2019 stand der Bundesligist im Halbfinale der Europa League. Im Sommer wird auch Sportdirektor Bruno Hübner den Club verlassen.
Medienbericht: Sportvorstand Fredi Bobic bestätigt Abschied von Eintracht Frankfurt im Sommer
Berichte über einen bevorstehenden Abschied von Bobic im Sommer hatte es in den vergangenen Tagen vermehrt gegeben. Am Montag hatte Sky über Verhandlungen über eine Vertragsauflösung berichtet. Bobic selbst hatte sich zunächst nicht dazu geäußert. Da war der 49-Jährige schon wiederholt als möglicher Nachfolger des im Januar als Geschäftsführer bei der Hertha entlassenen Michael Preetz gehandelt worden.
Vor seiner Zeit in Frankfurt hatte Bobic bei dem bulgarischen Club Tschernomoretz Burgas und beim VfB Stuttgart als Sportdirektor gearbeitet. In Frankfurt bewies er sein Gespür für einstmals bezahlbare Spieler und Talente wie Ante Rebic, Sébastien Haller oder Luka Jovic, mit denen die Eintracht für Furore sorgte und beim Verkauf einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag erlöste.
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