Nach Beschwerden über die harschen Bedingungen in Japans Quarantäne-Hotels bei den Sommerspielen in Tokio hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) Unterstützung für die betroffenen Athleten zugesichert.
Man arbeite daran, dass die "Prozesse verbessert" werden, sagte Kirsty Coventry, Chefin der Athletenkommission beim IOC, am Donnerstag. Man stehe in Kontakt mit den betroffenen Athleten, ihre Beschwerden würden angegangen. Die IOC-Funktionärin wies allerdings zugleich darauf hin, dass die Quarantäne-Hotels Einrichtungen der japanischen Regierung seien.
Niederländische Skateboarderin beschreibt Quarantänehotel als unmenschlich
Die niederländische Skateboarderin Candy Jacobs hatte in einer Video-Botschaft aus dem Quarantänehotel die Bedingungen dort als "unmenschlich" beschrieben. Auch der positiv getestete Radsportler Simon Geschke kritisierte in mehreren Interviews die Umstände in der ihm zugewiesenen Unterkunft.
Richard Budgett, für medizinische Fragen zuständiger Direktor beim IOC, zeigte einerseits Mitgefühl für die betroffenen Athleten. Im Quarantäne-Hotel zu landen, sei "wirklich hart". Doch die Regularien besagten nun einmal, dass positiv getestete Athleten isoliert werden. "Da gibt es keinen Weg dran vorbei", sagte Budgett, fügte jedoch hinzu: "Es wird alles dafür getan, sie zu unterstützen." Trotzdem bedeute die Isolation großen Stress.
In den kleinen Zimmern dürfen keine Fenster geöffnet werden
Die NOKs hätten inzwischen Kontakt zu ihren betroffenen Athleten. Das IOC dankte dem japanischen Organisationskomitee, "unermüdlich" daran zu arbeiten, sicherzustellen, dass die Bedingungen in den vom Staat kontrollierten Quarantäne-Hotels so gut wie irgend möglich sind. Der Technische Direktor der niederländischen Delegation, Maurits Hendriks, hatte die Umstände für die Sportler in Hotel-Quarantäne als "inakzeptabel" bezeichnet. Neben dem eher auf japanische Bedürfnisse abgestimmten Essen beklagte er die geringe Größe der Zimmer, in denen kein Fenster geöffnet werden darf, und den Mangel an Tageslicht.
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