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Corona-Krise: Fällt EM vor der Haustüre aus?

Steptanz

Corona-Krise: Fällt EM vor der Haustüre aus?

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    Im Rahmen der 69. Allgäuer Festwoche in Kempten zeigten die Tänzerinnen der Steptanz Werkstatt Kempten auf einer Bühne ihr Können. Derzeit dürfen sie wegen der Corona-Krise noch nicht tanzen.
    Im Rahmen der 69. Allgäuer Festwoche in Kempten zeigten die Tänzerinnen der Steptanz Werkstatt Kempten auf einer Bühne ihr Können. Derzeit dürfen sie wegen der Corona-Krise noch nicht tanzen. Foto: Ralf Lienert

    Die gute Nachricht ist: Tanzschulen sind ab Montag, 8. Juni, wieder geöffnet und es darf unter Auflagen das Tanzbein zu Übungszwecken geschwungen werden. Darüber freuen sich auch die Sportler der Steptanz Werkstatt Kempten um Trainerin Madeleine Friesinger-Kostack. Die schlechte Nachricht ist: Wettkämpfe sind bis auf Weiteres abgesagt und es ist fraglich, ob sich in diesem Jahr noch was in dieser Richtung ergibt. Das ist großes Pech für die Step und Irish Dancer aus Kempten. Sie fahren normalerweise zu Wettkämpfen und Meisterschaften quer durch Europa, um daran teilzunehmen. Ausgerechnet in diesem Jahr hätte die Europameisterschaft sozusagen vor der Haustür stattfinden sollen, in München. Doch wegen der Corona-Krise wurde die Veranstaltung in der bayerischen Landeshauptstadt vor geraumer Zeit massiv infrage gestellt. Derzeit ist nicht vorstellbar, dass die EM, an der 3000 Sportler aus ganz Europa teilnehmen würden, stattfinden kann. Dass sich die grundsätzliche Einstellung der bayerischen Staatsregierung zu derlei Massenaufläufen bis zum Spätherbst ändern könnte, daran glaubt kaum jemand.

    Online-Tanzunterricht aus dem Wohnzimmer

    Nichtsdestotrotz haben Trainerin Friesinger-Kostack und die Mädchen in den vergangenen Wochen auf die EM hingearbeitet, allerdings auf ungewöhnliche Art und Weise. „Wir mussten am 16. März unser Tanzstudio in Kempten schließen“, sagt die Trainerin. Da der direkte Kontakt mit den Mädchen nicht mehr möglich war, suchte Friesinger-Kostack nach einer Lösung, und fand diese online.

    „Die Mädchen haben sich über eine Plattform im Internet eingewählt, die nur für Mitglieder der Steptanz Werkstatt zugängig war.“ Der Video-Unterricht kam direkt aus dem Wohnzimmer der Trainerin. Zunächst versuchte sie noch, aus dem Tanzstudio in der Prälat-Götz-Straße zu senden. „Aber das WLAN dort war auf die Dauer zu schwach und es kam immer wieder zu Bildaussetzern“, sagt Friesinger-Kostack. Das sei in dieser Sportart, in der es im Training und dann im Wettkampf auf Perfektion in der Ausführung ankomme, unbefriedigend gewesen.

    Training fand mehrmals pro Woche statt

    Vom eigenen Wohnzimmer aus hatte Friesinger-Kostack dann alle ihre Mädchen online stets bestens im Blick. „Ich habe sie gesehen und sie haben mich gesehen.“ Training fand mehrmals pro Woche statt. Die Abläufe waren stets gleich. „Die Mädchen wählen sich ein, dann machen sie sich warm. Das geht unter anderem mit Springen. Sie bewegen ihre Beine, wärmen ihre Gelenke auf und bringen so ihre Körper auf Temperatur“, die nötig sei, um sich im Training nicht zu verletzen (Zerrungen und ähnliches). Und nun gehe es bald wieder in das Tanzstudio.

    Doch damit hat Friesinger-Kostack so ihre Probleme. Noch gebe es kein genaues Konzept, wie die Abstandsvorschriften und hygienischen Vorsichtsmaßnahmen aussehen: „Wir haben noch keine Vorgaben, wie es ablaufen soll.“ Denkbar sei, so Friesinger-Kostack, dass bei gutem Wetter auf einem Platz im Freien trainiert wird. Doch sei dies keine Dauerlösung, da das Wetter nicht planbar sei. Wie bei anderen Sportarten dürfte es für Lösungen eine Frage der Zeit sein. Und für das große Ziel bleibt noch Zeit: Europameisterschaft im November in München.

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