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Corona-Krise: FC Memmingen will Löhne und Gehälter einfrieren

Fußball im Allgäu

Corona-Krise: FC Memmingen will Löhne und Gehälter einfrieren

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    Armin Buchmann, der Präsident des Fußball-Regionalligisten FC Memmingen, hatte schon am Wochenende auf die missliche Lage in seinem Verein hingewiesen. Das Ende des Spielbetriebes wegen der Corona-Krise würde die Existenz bedrohen. Der 54-Jährige ließ am Mittwoch über seine Presseabteilung erste drastische Maßnahmen verlauten. Zusammen mit den Präsidiumskollegen habe er beschlossen, „alle veränderbaren Zahlungen“ ab sofort einzustellen. Dies betreffe Spieler- und Trainergehälter, Ehrenamtspauschalen und Ausbildungsentschädigungen für Übungsleiter im Jugendbereich und weiteren Organisationsbereichen.

    Alle Betroffenen (etwa 100) wurden in einem dreiseitigen Brief informiert. Die Vereinsführung appelliert darin an die Solidarität aller, auch derer, die bestehende Verträge haben.

    In dem Schreiben, das der AZ-Sportredaktion vorliegt, steht aber auch, dass auf Freiwilligkeit gesetzt werde. Der Verein wisse, dass Verträge nicht einseitig gekündigt werden können. Deshalb müssen sich all diejenigen, die weiter auf die Zahlungen vom Verein bestehen, schriftlich melden.

    Es gebe, um das Überleben des Vereins sicherzustellen, auch nur „schwarz“ oder „weiß“. Ein Feilschen um Teilauszahlungen mache keinen Sinn.

    Jetzt geht es nur noch darum, wem sein persönliches Interesse und wem der Verein wichtiger ist.

    FCM-Vorsitzender Armin Buchmann

    Buchmann: „Jetzt geht es nur noch darum, wem sein persönliches Interesse und wem der Verein wichtiger ist.“ Juristische Klagen werde es keine geben. „Bei denjenigen, die nicht auf ihr Gehalt verzichten, müssen und werden wir die Zahlungen fortführen.“ Buchmanns Hochrechnung: „Unsere Kosten liegen täglich bei 1.500 Euro. Bis zur Jahresmitte, dem eigentlichen Saisonschluss, würden somit rund 160.000 Euro an ungedeckten Kosten auflaufen.“

    Mit Rückforderungen von Sponsoren und Kartenkäufern summiere sich der Betrag im schlimmsten Fall auf 280.000 Euro. Nur mit einer maximalen Reduzierung der Ausgaben könne der FCM überleben.

    FCM-Verteidiger Jakob Gräser (21) sagte gestern auf Nachfrage: „Wir Spieler haben schon mit so etwas gerechnet, als der Trainingsbetrieb ausgesetzt wurde.“ Er habe Verständnis, sei persönlich „von dem Geld nicht abhängig“ und werde wohl verzichten. „Ein Teamkollege ist gerade Vater geworden und wohnt in München. Für ihn wäre es bestimmt hart.“ Gräser betont: „Es soll beim FCM ja weitergehen – am besten mit der Ersten in der Regionalliga. Das geht nur, wenn wir mithelfen und verzichten.“

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