Auch die Damen 40 des Tennisclub Kempten traf es wie viele andere Sportler hart. Im vergangenen Jahr wurden sie noch Meister in der Bayernliga – in dieser Saison spielen sie keine Turniere. Die Corona-Krise brachte alles durcheinander. „Wir müssen die Situation einfach so hinnehmen und das Beste daraus machen“, sagt Marion Spanner (52). Sie ist seit einigen Jahren die Mannschaftsführerin der achtköpfigen Frauengruppe. „Von 43 bis 59-Jährigen ist alles dabei“, sagt Spanner. Seit sie denken kann spielt sie, die aus Altenstadt an der Iller kommt, Tennis. So eine Saison wie diese hat sie jedoch noch nie erlebt.
Normalerweise würden die Ligaspiele wie jedes Jahr mit dem zweiten Maiwochenende beginnen. Laut dem bayerischen Tennisverband wird die Sommerspielrunde am 8. Juni starten. Die Teilnahme der sogenannten Übergangslösung, bei der keine Auf- und Abstiegsregeln gibt, ist jedem Verein freigestellt. Spanner: „Wir Damen haben uns aber dazu entschlossen nicht mitzumachen. Wir hatten keine Lust unter solchen Bedingungen Wettkämpfe zu spielen.“
Unter solchen Bedingungen spielen sie keine Turniere
Bereits vor zwei Wochen hätte Spanner ihr Team für die Saison melden müssen. Bis dato war es verboten, dass mehrere Personen in einem Auto fahren dürfen. „Wir hätten uns also auf drei Pkws aufteilen müssen und alle selber schauen müssen, wie wir zum Turnier kommen“, sagt Spanner. Das sei undenkbar gewesen. Des Weiteren hätte sie keine Möglichkeiten zu duschen gehabt und Verpflegung bei den Turnieren hätte es auch nicht gegeben. „Das war uns einfach zu viel. Wir waren uns also einig, denn verlieren tun wir eh nichts.“
2021 soll die entfallene Runde einfach fortgesetzt werden. „So können wir wenigstens viel spielen und uns auf nächstes Jahr vorbereiten“, sagt Spanner. Um wieder ins Spiel zu kommen möchte die 52-Jährige bei weiteren Lockerungen interne Vereins- oder Freundschaftsspiele organisieren.
Einen Lichtblick gab es ja wenigstens schon für Spanner und ihr Team. Seit 11. Mai war es wieder erlaubt, Tennis zu spielen. Deswegen trafen sich die Damen auf der Anlage des TC Kempten: „Wir haben uns gefreut wieder auf dem Platz zu sein und uns zu sehen.“
Das letzte gemeinsame Training war bereits über zwei Monate her. Normalerweise hätte das Team ein bis zweimal die Woche Training. „Wir haben uns davor individuell fit gehalten. Ich war zum Beispiel viel beim Wandern oder Radfahren“, sagt sie. Nun trifft sich die Gruppe wieder regelmäßig wöchentlich. Dabei würden natürlich die Hygienevorschriften eingehalten: „Wir halten Abstand und schauen, dass nicht mehr als fünf Spielerinnen auf einem Platz sind.“
Gesund bleiben steht im Vordergrund
Für das kommende Jahr hat sich die Mannschaft des TC Kempten viel vorgenommen. „An die Erfolge vom letzten Jahr anknüpfen – das wäre natürlich schön, wenn das klappt,“ sagt Spanner. Trotzdem steht für sie etwas anderes im Vordergrund. „In unserem Alter kommen langsam die Wehwehchen.“ Deswegen sei das größte Ziel, dass alle gesund bleiben. „Das Geheimrezept unseres Erfolges ist, dass wir so harmonieren.“