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"Das werde ich nie vergessen": So lief es für Hannes Schippl bei der WM für Transplantierte

Zurück im Allgäu

"Das werde ich nie vergessen": So lief es für Hannes Schippl bei der WM für Transplantierte

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    Der Einmarsch der Athleten zur Eröffnungsfeier der Weltspiele der Transplantierten in Newcastle/England ist Hannes Schippl (im Kreis) besonders gut in Erinnerung geblieben.
    Der Einmarsch der Athleten zur Eröffnungsfeier der Weltspiele der Transplantierten in Newcastle/England ist Hannes Schippl (im Kreis) besonders gut in Erinnerung geblieben. Foto: WTGF, Uhlemayr (Collage)

    14 Jahre lang lebte der Allgäuer ohne Nieren, sprang nach einem Herzstillstand bei einer OP dem Tod gerade noch von der Schippe. Zum ersten Mal in seinem von Krankenhausaufenthalten gezeichneten Leben betrat er nun ein Flugzeug und trat die Reise nach England zu den Weltspielen der Transplantierten an. Klar, dass Hannes bei diesem besonderen Ereignis jede Minute auskostete.

    "Ich habe versucht, so viele Wettbewerbe wie möglich anzuschauen", berichtet er allgaeu.life nach seiner Rückkehr ins Allgäu. Schon die Eröffnungszeremonie der Spiele, an denen rund 2.200 transplantierte Sportler aus fast 60 Nationen teilnahmen, ist ihm nachhaltig im Gedächtnis geblieben.

    "Wir sind durch die Innenstadt von Newcastle zur Universität marschiert, an der die Feier stattfand. Am Straßenrand standen wahnisinnig viele Menschen und winkten uns zu." In England waren die World Transplant Games auch in den Fernsehnachrichten ein wichtiges Thema, die Medien berichteten über die farbenfrohen und lebensbejahenden Spiele.

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    "Ich konnte während der Woche viel von Newcastle sehen und habe mit meinen Teamkollegen sogar einen Bus-Ausflug zu den Burgen unternommen", verrät Hannes. Auch ein Traditionsabend, zu dem die deutschen Athleten stilecht in Tracht kamen, habe ihm "viel Spaß" gemacht.

    Zufrieden mit Form und Tempo

    Nur eines von vielen Erlebnissen ist da der eigentliche Wettkampf, den Hannes am letzten Tag der Spiele absolvierte. Obwohl er seinen Wettbewerb, das Gehen auf der Strecke von 5 Kilometern, nicht beenden konnte und kurz vor dem Ziel aus "gesundheitlichen Gründen" aufhören musste, wertet er die Teilnahme als Erfolg.

    "Es lief eigentlich sehr gut. Ich hatte mir das Ziel gesetzt, unter 40 Minuten zu gehen - wäre ich durchgekommen, hätte ich das sicherlich gepackt", so Schippl, der mit seiner Form und seinem Tempo zufrieden war.

    Ein ihm und seinen Ärzten bekanntes Problem zwang ihn aber, den Wettkampf vorzeitig zu beenden. "Am Ende war es trotzdem erfolgreich. Es war eine neue Erfahrung und wenn ich sehe, dass der Schnellste der 21 Teilnehmer in meiner Altersklasse die 5 Kilometer in 20 Minuten gegangen ist, kann ich nur den Hut ziehen."

    Ans Aufhören denkt der Vorzeige-Sportler aus Martinszell deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil: Der 35-Jährige hat als nächstes Ziel bereits die Deutschen Meisterschaften 2020 im Visier. "Und es finden Europameisterschaften in Dublin statt. Da muss ich aber schauen, ob es finanziell für mich machbar ist."

    Eines ist für den geborenen Kämpfer jedenfalls klar: "Ich lasse mich nicht aufhalten..."

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