Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Der Aufstieg von Skitouren-Ass Susanne von Borstel

Neue deutsche Meisterin

Der Aufstieg von Skitouren-Ass Susanne von Borstel

    • |
    • |
    Kein Aufstieg ist ihr zu steil: Skitouren-Ass Susanne von Borstel.
    Kein Aufstieg ist ihr zu steil: Skitouren-Ass Susanne von Borstel. Foto: Martin Sambale

    Pulverschnee, ein steiler Hang, Natur pur. Susanne von Borstel ist in ihrem Element. „Es ist einfach nur die Freude am Bergerlebnis. Da habe ich Spaß. Da kann ich aufgehen“, sagt die Blaichacherin. Und sie ist gut darin. Das unterstrich die 35-jährige Skitourengeherin jüngst bei der deutschen Meisterschaft am Jenner in Berchtesgaden. Von Borstel siegte im knackigen „Vertical“ (565 Höhenmeter) und im „Individual“, mit 925 Höhenmetern, drei Aufsteigen und je zwei Abfahrten und Tragepassagen. „Ich habe mich riesig über den Titel gefreut“, sagte von Borstel nach ihrem Gold-Lauf. „Denn in diesem Winter hat mich das Wettkampffieber wieder gepackt.“

    Das war bei der gebürtigen Forchheimerin nicht immer so. Im Kindes- und Jugendalter als Leichtathletin beim heimischen SSV Forchheim aktiv, wechselte von Borstel mit 18 Jahren zum Triathlon-Sport. „Ich habe mit einem kleinen Dorf-Triathlon begonnen und Blut geleckt“, erinnert sich die Athletin, die heute für Axel Reuschs Team „Der Laufladen“ startet. Schnell fand von Borstel den Anschluss an das hiesige Regionalliga-Team – Ansprüche und Träume wuchsen. „Ich wollte nach Hawaii. Das war mir früh klar“, sagt die 35-Jährige. 2007 ist ihr das gelungen – übrigens an der Seite von Reusch.

    Auch bergab flott unterwes: Susanne von Borstel.
    Auch bergab flott unterwes: Susanne von Borstel. Foto: Martin Sambale

    Von Borstel wurde Vize-Weltmeisterin in ihrer Altersklasse und beendete hernach jäh ihre Triathlon-Karriere. „Ich hatte meinen Traum erfüllt und wollte mit dem Sport wieder andere Dinge verbinden“, begründet sie heute diesen Schritt. „Ich konnte meine Liebe zum Sport, zu den Bergen nicht mit dem professionellen Training kombinieren. Meine Interessen haben sich verschoben.“ Von Borstel kehrte einer erfolgreichen Triathlon-Karriere den Rücken und verausgabte sich fortan „am Biken, im Berglauf, einfach im freien Sport in Natur“.

    Die Liebe dazu und zu Ehemann Bernd zog von Borstel in den Süden. Seit insgesamt fast 15 Jahren – mit Unterbrechungen – wohnt sie nun schon im Oberallgäu. Auch sportlich hat die 35-Jährige inzwischen ihr Glück wiedergefunden – im Skitourengehen. „Ich habe schon vor zehn Jahren im Winter nach einer Trainingsmöglichkeit gesucht.

    Das Langlaufen hat mich nicht ganz gepackt. Das Skibergsteigen war dann perfekt für den Ausgleich“, sagt sie heute. Nach „einigen Rennen“ in den Vorjahren hat sie im vergangenen Herbst einen Entschluss gefasst. „Ich wollte wieder richtig Gas geben und mir wieder neue Ziele setzen“, sagt die Wintersportlerin, die an der Seite ihres Mannes am kommenden Wochenende beim Grünten-Nightrace in Rettenberg startet.

    Von Borstel hat den Spaß am Wettkampf wiedergefunden – und mit ihm an neuen Träumen. Die prestigeträchtigen Rennen der „Trofeo Mezzalama“ und die „Pierra Menta“ sind zwei davon – so wie es einst Hawaii war. „Ich bin jetzt noch dankbar und glücklich über die intensive Zeit im Triathlon. Aber ich habe Neues gefunden und möchte da meine Energie einbringen“, sagt von Borstel und fügt an: „Es sollten sich viel mehr junge Mädels an diesen Sport trauen. Er ist atemberaubend und mir hat er die Erfüllung zurückgebracht.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden