Erst wurde die Saison in der 2. Bundesliga abgesagt. Jetzt geht's für die Luftgewehrschützen der FSG Kempten (im Bild Susanne Angeli) im Liga-Cup Süd doch um Ringe und Punkte.
Bild: Ralf Lienert
Erst wurde die Saison in der 2. Bundesliga abgesagt. Jetzt geht's für die Luftgewehrschützen der FSG Kempten (im Bild Susanne Angeli) im Liga-Cup Süd doch um Ringe und Punkte.
Bild: Ralf Lienert
Ja. Nein. Vielleicht. Die Luftgewehrschützen der FSG Kempten haben aufreibende Wochen hinter sich. Die sportliche Zukunft war lange Zeit ungewiss. Nach der coronabedingten Absage der Saison in der 1. und 2. Bundesliga durch den Ligaausschuss des Deutschen Schützenbundes (DSB) und die Unterbrechung der Bayernliga-Runde bis mindestens Januar schienen es öde Monate ohne Herausforderungen am Schießstand zu werden. Denn ohne Wettkampf, meinten die Schützen, entziehe man ihnen die Grundlage ihres Sports. Anfangs überwog das Verständnis für die Entscheidung des DSB, doch im Hintergrund überlegten die besten Schützenteams Deutschlands, wie sie die Saison gemeinsam noch einigermaßen retten könnten. Sie entwickelten die Idee einer abgespeckten Liga. Im Norden wurde die Deutsche Sportschützen Liga gegründet, im Süden wird um den Liga Cup geschossen.
Auf diese Weise duellieren sich im gewohnten Modus überwiegend Erstligisten, die FSG Kempten wagt als Zweitligist den Vergleich mit den Großen. „Die Herausforderung nehmen wir aber gerne an, um unseren Schützen die Möglichkeit für Wettkämpfe zu geben“, sagt Teambetreuerin Doris Schneider. Organisatorisch nehmen die Schützenvereine einen großen Aufwand auf sich. Denn freilich wird an den Wettkampftagen penibel darauf geachtet, dass alle Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Auf dem Papier steht zwar weiterhin das direkte Duell zweier Schützen, am Schießstand treffen diese allerdings nicht aufeinander. Schneider erklärt: „Erst kommt die eine Mannschaft an den Stand, im Anschluss daran die andere. So soll die Zahl der Kontakte möglichst minimal gehalten werden.“ Auch Fernwettkämpfe sind möglich. So wie zum Auftakt der Runde am vergangenen Wochenende. In München traten der SV Petersaurach und das Team von „Der Bund München“ an die Schießstände, in Heimertingen standen der SV Pfeil Vöhringen und die FSG Kempten bereit. Es war eine ungewohnte Situation für die Schützen.
Den Münchnern mussten sich die Kemptener nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. Marie Nadine Müller (398 Ringe) und Dominik Schwarzer (392) auf den Positionen eins und zwei gewannen ihre Duelle sogar und punkteten für die FSG. Sogar die Sensation lag in der Luft, doch Neuzugang Nadine Schwertberger verlor gegen Kerstin Fahl auf Position drei knapp mit 392:393. Auch Susanne Angeli (378) und Lars Kasperek (386) konnten die Auftakt-Niederlage nicht mehr abwenden. Im zweiten Vergleich waren die Allgäuer gegen den gastgebenden Erstligisten Vöhringen chancenlos. Müller (397), Schwarzer (392), Schwertberger (389), Angeli (386) und Kasperek (380) mussten sich dem international besetzten Top-Team mit 0:5 geschlagen geben. „Wir waren aber die Sieger der Herzen“, meint Schneider lachend.
Der nächste Wettkampf wird am 14. November als Fernwettkampf auf der Anlage der FSG ausgetragen. Schneider sagt: „Wir werden wieder ohne Ausländer in die Begegnungen gehen, damit unsere Schützen alle zum Zug kommen.“