Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

DFL verlegt Hertha-Spiel - DFL-Chef: Kein Gedanke an Saisonabbruch

Bundesliga

DFL-Präsident: "Es verbietet sich, zum jetzigen Zeitpunkt über einen Saisonabbruch nachzudenken"

    • |
    • |
    Als "eine Herausforderung für den Spielplan", bezeichnet DFL-Präsident Christian Seifert die Verlegung der kommenden Bundesliga-Spiele.
    Als "eine Herausforderung für den Spielplan", bezeichnet DFL-Präsident Christian Seifert die Verlegung der kommenden Bundesliga-Spiele. Foto: Arne Dedert, dpa (Archivbild)

    Die Deutsche Fußball Liga hat das kommende Bundesliga-Spiel von Hertha BSC wegen der Corona-Quarantäne des Hauptstadt-Clubs abgesagt. Die Partie der Berliner beim FSV Mainz 05 werde nicht wie geplant am Sonntag stattfinden, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Freitag bei "Bild live". Auch die Partien von Hertha gegen den SC Freiburg am Mittwoch und beim FC Schalke 04 am 24. April stehen vor der Verlegung.

    "Selbstverständlich werden wir uns Gedanken machen, wie diese Spiele neu anzusetzen sind. Das ist eine Herausforderung für den Spielplan, das ist klar", sagte Seifert. "Es ist aber auch klar, dass so etwas in dieser Zeit passieren kann. Insofern werden wir uns dieser Situation stellen und darüber nachdenken, wie der Plan anzugehen ist."

    Hotel-Quarantäne für alle Teams könnte für Spiele am 15. und 22. Mai kommen

    Angesichts des Berliner Ernstfalls laufen bei der DFL auch wieder die Diskussionen über eine Anfang des Monats noch abgelehnte generelle Hotel-Quarantäne für alle Teams zur Sicherung des Saison-Endspurts. Nach dpa-Informationen könnte eine solche Regelung zumindest für die letzten beiden Spieltag am 15. und 22. Mai nun doch getroffen werden.

    Es seien noch viele sportliche Entscheidungen offen, sagte Seifert mit Blick auf den weiteren Verlauf der Spielzeit vor dem 29. Spieltag an diesem Wochenende. "Es verbietet sich, zum jetzigen Zeitpunkt über einen Saisonabbruch nachzudenken. Das ist auch das Verständnis der 36 Vereine. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass der deutsche Meister am 22. Mai feststehen kann."

    Für Hertha verschärft sich die Situation im Abstiegskampf

    Nach den positiven Corona-Fällen von Trainer Pal Dardai, den Profis Dodi Lukebakio, Marvin Plattenhardt und Co-Trainer Admir Hamzagic war der gesamte Hertha-Kader inklusive Betreuerstab von den Berliner Behörden bis zum 29. April in Quarantäne geschickt worden. Für die Hertha verschärft sich somit die Situation im Abstiegskampf.

    Sportdirekto Arne Friedrich sieht Hertha vor einem "Experiment, so etwas hat es noch nicht gegeben. Es gibt keine Erfahrungswerte". Physisch und mental sei die Situation eine riesige Herausforderung: "Es ist sehr wichtig, jeden Tag Kontakt zur Mannschaft zu halten." Ob mit der Quarantäne jetzt der Wettbewerb verzerrt werde, wollte Friedrich nicht sagen: "Darüber können wir diskutieren und spekulieren. Fakt ist, es ist, wie es ist."

    Auch Hertha-CEO Schmidt hat sich mit der Wahrung der Integrität des Wettbewerbs in einer solchen Saison oder gar möglichen rechtlichen Schritten im Fall eines Abstiegs noch nicht beschäftigt, machte der ehemalige Sky-Manager deutlich: "Wir nehmen die Situation an, wir hadern nicht. Unsere Gedanken sind in ersten Linie bei den erkrankten Spielern und Trainern."

    ​Hertha BSC richtet sich auf 14 Tage Quarantäne ein

    Sollte es bei Hertha in der Quarantäne-Frist neue Corona-Fälle geben, müsste nur die betroffene Person eine Verlängerung der Isolation antreten und nicht die ganze Gruppe. "Wir richten uns auf 14 Tage Quarantäne ein", sagte Schmidt. Diese Sichtweise wurde von Detlef Wagner, Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit vom zuständigen Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, bestätigt.

    Der Berliner Club will alles tun, um "in wettbewerbsfähigem Zustand in die Restsaison zu gehen und mindestens den Klassenerhalt zu sichern", betonte Schmidt: "Für Hertha geht es um viel, das ist uns bewusst." Ein Abstieg würde den durch viele Investoren-Millionen veränderten Club auf dem offen angekündigten Weg Richtung Spitzenclub nicht nur zurückwerfen, sondern die Mission dauerhaft gefährden.

    Jetzt geht es erst einmal um Schadensbegrenzung. Laufbänder und Fitness-Fahrräder werden in die Quarantäne-Quartiere der Profis geschickt, für Freitagabend wurde ein virtuelles Teammeeting angesetzt. Dardai übernahm wieder die Anführer-Rolle, nachdem Friedrich am Donnerstag vor der Quarantäne-Anordnung ein Training geleitet hatte. "Pal ist klar der Cheftrainer. Ich war der Übergangstrainer. Er bekommt meine volle Unterstützung", betonte der Ex-Nationalspieler und ergänzte: "Auch bei Pal und den Trainern gab es kein Lamentieren. Wir werden als Team gestärkt hervorgehen."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden